Vertrag über zweieinhalb Jahre Paul Mitchell: „Transfer-Guru“ für Leipzigs Talentoffensive

Leipzig (dpa) - Nur wenige Tage nach Ralf Rangnicks Brandrede hat RB Leipzig für seine globale Talentoffensive den Engländer Paul Mitchell als neuen Chef-Späher eingestellt.

Foto: dpa

Der 36-Jährige, selbst einst Spieler unter anderem bei unterklassigen Clubs wie Milton Keynes Dons oder Wigan Athletic, arbeitete als Scout bereits für den FC Southampton und Tottenham Hotspur in der Premier League. Nun soll er für die Leipziger die Nachwuchsnot lindern. Man verspreche sich einiges von ihm, sagte RB-Sportdirektor Rangnick im TV-Sender Sky.

Leipzigs neuer Chef-Späher genießt auf der Insel einen sehr guten Ruf. Nach dem Ende der eigenen Fußballer-Karriere arbeitete Mitchell zunächst als Scout für die MK Dons, Anfang 2012 wechselte er zum FC Southampton. Im November 2014 zog es ihn zu Tottenham. „Vielleicht haben die Spurs gedacht, sie könnten unsere Spieler nicht kaufen, also mussten sie andere holen“, sagte Southamptons damaliger Trainer Ronald Koeman seinerzeit der BBC.

Bei den Saints soll Mitchell zuvor für die Verpflichtungen unter anderem von Sadio Mane zuständig gewesen sein. Der kam damals von Red Bull Salzburg, und Rangnick war damals auch Sportdirektor des österreichischen RB-Clubs. Für den Spurs-Verpflichtungscoup von Dele Alli, der für fünf Millionen Euro von Milton Keynes gekommen war und nun einer der meistgehandelten Spieler der Insel ist, nannten die „Manchester Evening News“ Mitchell den „Transfer-Guru“ und berichteten im Mai 2017 auch von einem Interesse von ManUnited an dem Scout. Den Posten bei den Spurs hatte Mitchell da bereits seit einigen Monaten aufgegeben.

Die Leipziger reagierten mit der Verpflichtung Mitchells zum einen auf den Weggang von Chef-Scout Johannes Spors, der seit dem 1. Februar für den Ligarivalen Hamburger SV arbeitet, zum anderen auf die aus Sicht der Vereinsverantwortlichen nicht ausreichende Nachwuchsarbeit. Rangnick hatte in der Vorwoche bereits gravierende Veränderungen angekündigt. Die Tatsache, dass nach den Ausfällen von Marcel Halstenberg in der Abwehr und Emil Forsberg im Mittelfeld kein Spieler aus dem eigenen Juniorenbereich als Ersatz infrage gekommen war, hatte für großen Unmut gesorgt.