Pistorius: Karten für Auswärtsfans unter Auflagen
Osnabrück (dpa) - Der Vorsitzender der Innenministerkonferenz, Boris Pistorius, will mit einem neuen Vorschlag der Fußball-Fangewalt begegnen.
In einem Interview der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ kündigte der SPD-Politiker und niedersächsische Innenminister an, beim Treffen mit seinen Ressortkollegen in der kommenden Woche das niederländische Modell für Hochrisikospiele auch für Deutschland einzubringen. „Die Gewalt dürfen wir nicht hinnehmen“, sagte Pistorius mit Blick auf Ausschreitungen wie unlängst in Hannover oder Dortmund.
Das niederländische Modell sieht ihm zufolge vor, dass bei einer als riskant eingeschätzten Begegnung alle anreisenden Fans ihre Karten erst am Spielort nach einer Identifizierung ausgehändigt bekommen. „Zu den Bedingungen zählt insbesondere eine geregelte Anreise, etwa mit Sonderbussen“, führte Pistorius weiter aus. Die Art der Anreise müsse bei der Kartenübergabe nachgewiesen werden. „In den Niederlanden hat das Erfolg, denn bei der Anreise und außerhalb des Stadions kommt es üblicherweise zu den größten Problemen“, erklärte der Innenminister.
Nach der Innenministerkonferenz vom 4. bis 6. Dezember in Osnabrück werde er mit diesem Vorschlag auf Deutschen Fußball Bund (DFB) und Deutsche Fußball Liga (DFL) zugehen, kündigte Pistorius an. „Ich erwarte, dass er zumindest erprobt wird“, betonte Pistorius.