Pizarro weiter ein Bayer - Gomez-Poker dauert an
München (dpa) - Bei Mario Gomez zieht sich der Ablösepoker hin, Sturmkollege Claudio Pizarro geht dagegen ein weiteres Jahr für den FC Bayern auf Torejagd. Der Peruaner unterzeichnete nach seinem Sommerurlaub einen neuen Einjahresvertrag beim deutschen Fußball-Meister.
„Ich bin 34 - etwas Besseres könnte mir nicht passieren, als noch mal einen Vertrag bei Bayern München zu unterschreiben“, erklärte der ausländische Bundesliga-Rekordtorschütze. „Ich mag Claudio, er ist ein sehr, sehr guter Spieler“, erklärte Chefcoach Pep Guardiola.
Alleine für den FC Bayern traf Pizarro in 281 Pflichtspielen 112 Mal, in der Bundesliga stehen für ihn insgesamt 166 Treffer zu Buche. Trotz einer traumhaften Bilanz von 113 Treffern in 174 Bayern-Begegnungen wird Gomez die Münchner dagegen bald verlassen - wenn mit dem AC Florenz eine Einigung über die Ablösesumme erzielt wird. Doch nach einem schnellen Ende des Pokers sieht es nicht aus.
„Um jeden Zweifel auszuräumen: Mario Gomez ist ein Spieler, der uns interessiert, aber im Moment sind mit Bayern München nicht die Voraussetzungen gegeben, um die Verhandlungen abzuschließen“, sagte Sportdirektor Daniele Prade, als sein Verein am Donnerstag in Florenz das neue Trikot präsentierte. „Die Situation ist einfach: Er ist stark, aber kostet zu viel Geld. Florenz ist ein solider Club.“
Gomez, der bei den Münchnern einen Vertrag bis 2016 besitzt, soll sich mit Florenz bereits einig sein. Anders sieht es bei den Clubs aus, Florenz und München liegen bei den Vorstellungen über die Ablösesumme weit auseinander. Die Italiener sollen 15 Millionen Euro geboten haben, die Bayern 20 Millionen fordern.
Erst einmal reiste der Stürmer daher in das Bayern-Trainingslager am Gardasee. „Er wird mit uns trainieren, jeden Tag. Ich weiß nicht, was passiert“, sagte Trainer Pep Guardiola. Das sei eher eine Frage für Sportvorstand Matthias Sammer. „Mario ist heute ein Fußballspieler von Bayern München“, sagte Guardiola und lobte: „Ich habe erlebt, welch großer Fußballspieler er ist.“
Viermal wurde Pizarro schon Meister, fünfmal Pokalsieger. Nur Oliver Kahn und Bastian Schweinsteiger haben mit sechs Erfolgen mehr Siege im Endspiel von Berlin auf dem Konto. 2001 wurde Pizarro Weltpokalsieger, in diesem Jahr gewann er die Champions League. Weitere Trophäen sollen folgen. „Ich bin überzeugt, wir werden zusammen ein gutes Jahr haben“, erklärte Pizarro.
Pizarro, der 1999 in Bremen seine Liga-Karriere begann und über den FC Bayern (2001 bis 2007), den FC Chelsea (2007/08) und Werder Bremen (2008 bis 2012) dann zum zweiten Mal bei den Münchnern landete, konnte sich auch schon mit dem neuen Coach Pep Guardiola austauschen.
„Wir hatten schon ein Gespräch. Er hat sich gefreut, dass er mit mir Spanisch sprechen konnte“, scherzte der Peruaner. Wie es nach der nächsten Bayern-Spielzeit weitergehen soll, vermochte er noch nicht zu sagen. „Was in einem Jahr passiert, kann ich heute nicht sagen. Aber ich fühle mich sehr gut und möchte so lange wie möglich Fußball spielen.“