Poker beendet: Schuster tritt beim FCA schweres Erbe an
Augsburg (dpa) - Nach wochenlangem Vertragspoker soll Wunschkandidat Dirk Schuster die erfolgreiche Arbeit von Markus Weinzierl beim FC Augsburg fortsetzen.
Nachdem sich die Fuggerstädter mit dem FC Schalke 04 auf einen Wechsel von Weinzierl einigen konnten, statteten sie Schuster vom Ligarivalen SV Darmstadt 98 gleich mit einem Vertrag bis zum Sommer 2019 aus. „Wir freuen uns, mit Dirk Schuster einen Trainer gefunden zu haben, der absolut zur Philosophie des FC Augsburg passt. Gemeinsam mit ihm wollen wir die erfolgreiche Entwicklung des FCA in der Bundesliga fortführen“, erklärte Augsburgs Manager Stefan Reuter.
Schuster blickt seiner zweiten Trainerstation in der deutschen Fußball-Eliteklasse voller Zuversicht entgegen: „Nach einer tollen, unvergesslichen, erfolgreichen Zeit in Darmstadt freue ich mich auf die neue Herausforderung in Augsburg.“ Der 48-Jährige bringt seine Co-Trainer Sascha Franz und Frank Steinmetz gleich mit. Franz war bereits von Januar 2008 bis April 2009 als Assistent bei den bayerischen Schwaben in der 2. Bundesliga tätig.
Reuter bedankte sich ausdrücklich bei der Darmstädter Führungsetage für „die sehr positiven und ergebnisorientierten Gespräche“. Dies zeige, „dass ein solcher Wechsel auch vertrauensvoll und schnell realisiert werden kann“, sagte der FCA-Manager, der dem Vernehmen nach inklusive Nebenleistungen rund 1,1 Millionen Euro an die Hessen für die vorzeitige Freigabe bezahlen muss.
Diese Summe hat Reuter mit dem Abgang von Weinzierl locker wieder reingeholt. Der Straubinger hatte sich nach fast vier erfolgreichen Jahren schon längst gedanklich von den Augsburgern verabschiedet und bringt seinem früheren Verein nun angeblich drei Millionen Euro als Ablöse ein. So teuer war dem Vernehmen nach noch kein Trainerwechsel in der Bundesliga.
Weinzierls eigentlich noch bis zum 30. Juni 2019 datierter Vertrag wurde aufgelöst. Über die Ablösemodalitäten haben beide Vereine Stillschweigen vereinbart. „Es war eine tolle Zusammenarbeit und unglaublich erfolgreiche Jahre, in denen wir alle gemeinsam mit Markus Weinzierl den FCA weiterentwickelt haben“, sagte Reuter zum Abschied. „Jetzt wünschen wir ihm alles Gute auf Schalke.“
Weinzierl hatte seine Vorfreude auf die neue Aufgabe längst kundgetan. „Schalke ist ein großer Traditionsverein, in dem in negativen Phasen schnell eine Eigendynamik einsetzt. Wenn aber die richtigen Ergebnisse da sind, erledigt sich dieses Thema ganz von allein“, sagte Weinzierl der „Sport Bild“ erst am Mittwoch. „Wir alle haben auf Schalke nun eines gemeinsam: Wir wollen unbedingt erfolgreich sein und werden alles dafür tun.“