Poker-Ende bei Embolo: RB Leipzig holt Talent Keita
Leipzig (dpa) - Nur wenige Stunden nach dem Ende des Pokers mit dem Schweizer Breel Embolo hat RB Leipzig einen Ersatz gefunden. Der Bundesliga-Aufsteiger sicherte sich langfristig die Dienste von Naby Keita.
Der 21-jährige Mittelfeldspieler aus Guinea, der vom Partnerclub und österreichischem Doublesieger RB Salzburg kommt, unterschrieb einen Vierjahresvertrag. „Wir freuen uns sehr, dass sich Naby Keita trotz vieler Anfragen von europäischen Topclubs für uns entschieden hat und hier in Leipzig die nächsten Entwicklungsschritte zurücklegen möchte“, meinte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick.
Laut Rangnick überzeugt der 17-malige Fußball-Nationalspieler mit seinem klugen Spiel und seiner Athletik, mit der er aus der Tiefe in die Spitze stößt. Zudem war Keita in der abgelaufenen Spielzeit in Österreich zum „Spieler der Saison“ gewählt worden. Dies ist auch Leipzigs neuem österreichischen Cheftrainer Ralph Hasenhüttl nicht verborgen geblieben. „Er passt mit seiner Dynamik, seinen herausragenden technischen und taktischen Fähigkeiten sowie seinem Charakter ideal zu uns und unserer jungen Mannschaft“, sagte Rangnick über seinen vierten Sommer-Neuzugang. Ein Stürmer und ein Defensivakteur sollen noch kommen.
Zuvor hatte Leipzig schon den 21-jährigen Abwehrspieler Benno Schmitz von RB Salzburg, den 20-jährigen Timo Werner vom Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart sowie den 22 Jahre alten Keeper Marius Müller vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verpflichtet.
Damit bleibt Rangnick seiner Linie treu, nur Talente unter 24 Jahren verpflichten zu wollen. Dabei will er auch seinen Finanzrahmen einhalten. Zwar sei er bereit, für ein Megatalent auch einmal bis zu 20 Millionen Euro Ablöse zu bezahlen, doch an der Gehaltsobergrenze von derzeit drei Millionen Euro werde nicht gerüttelt.
So ließ er auch den angedachten „Königs-Transfer“ Embolo platzen. Die Sachsen stiegen nach zähen, wochenlangen Verhandlungen aus und zogen ihr Angebot für das 19 Jahre alte Offensivtalent vom FC Basel zurück. Embolo, der derzeit bei der EM in Frankreich für die Schweizer Nationalmannschaft spielt, lag eine Offerte aus Leipzig vor.
Der ambitionierte Erstligist war nach Informationen der „Leipziger Volkszeitung“ bereit, bis zu 20 Millionen Euro Ablöse für den gebürtigen Kameruner und etwas über drei Millionen Euro Gehalt pro Jahr zu bezahlen. Auch Manchester United mit Coach José Mourinho soll an dem Stürmer interessiert sein. „Wir haben gestern Abend sowohl den Beratern von Breel Embolo als auch den Offiziellen vom FC Basel mitgeteilt, dass wir an einem Transfer nicht mehr interessiert sind“, sagte Rangnick der Deutschen Presse-Agentur.