Polizeikosten: Werder kritisiert den Bremer Senat
Bremen (dpa) - Die Führung von Werder Bremen hat den Bremer Senat im Streit um die Beteiligung der Deutschen Fußball Liga (DFL) an den Polizeikosten bei Risikospielen heftig kritisiert.
Präsident Klaus-Dieter Fischer und Geschäftsführer Klaus Filbry warfen der Landesregierung mangelhafte Kommunikation vor. „Es ist ungeheuerlich, dass niemand vorher mit uns geredet hat“, erklärte Fischer im Interview des „Weser-Kuriers“. „Werder ist ein Leuchtturm, einer der wenigen in der Stadt. Traurig, dass man dann noch nicht einmal das Gespräch vor einer solchen Entscheidung sucht.“
Für die Werder-Funktionäre widerspricht die Absicht des Bremer Innensenators Ulrich Mäurer dem Zehn-Punkte-Plan zur Präventionsarbeit, den die Clubs und Bundesländer vor zwei Jahren verabschiedet hatten. „Wer diesen Zehn-Punkte-Plan ignoriert, der stellt die gesamte deutsche Fan-Kultur infrage und heizt die dort geregelten Themen erneut an: Wegfall der Stehplätze, Fahnenverbote, Reduzierung der Auswärtsfahrtenkontingente, Registrierung der Auswärtsfahrer“, sagte Fischer. „Das kann dann ganz schnell zum Boomerang werden.“
Positiv beurteilten Fischer und Filbry die Überlegung, in Nordrhein-Westfalen bei risikoarmen Spielen weniger Polizisten einzusetzen. Mit Blick auf das erste Bundesliga-Heimspiel der Bremer gegen 1899 Hoffenheim erklärte Filbry: „Die bringen 50 Fans mit, höchstens. Warum dann nicht entscheiden, dass die Polizei mit deutlich geringerer Stärke ausrückt? Das ist aber Sache des Innensenators. Er trägt die Verantwortung. Wir können nur beraten.“