Rauball wirft Bremen „Populismus“ vor
Frankfurt/Main (dpa) - Ligapräsident Reinhard Rauball hat dem Land Bremen in der Debatte um Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen Populismus vorgeworfen.
„Selbst wenn man mit solchen Thesen die Meinungshoheit über manchem Stammtisch gewinnt: Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit ist immer die Aufgabe und das Monopol des Staates“, sagte Rauball der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag). Bremens Innensenator Ulrich Mäurer will trotz der Drohung eines Länderspiel-Entzuges den Profi-Fußball für Polizeieinsätze bei Hochrisiko-Spielen zahlen lassen.
Mäurer argumentiert unter anderem mit den Milliarden-Einnahmen der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die Fernsehrechte. „An Populismus hat man sich ja gewöhnt, aber Populismus gepaart mit unvollständigen Fakten ist schon hart“, sagte Rauball. Der Staat sei „für die Gefahrenabwehr zuständig, und auch in Zeiten leerer Staatskassen bleibt das so. Wenn wir an den Aufgaben der Polizei herumbasteln wollen, dann wird das ein ordnungspolitischer Bruch und ein Verfassungsbruch“, bekräftigte der Vereinschef von Borussia Dortmund.
Im Interview der „Ruhr Nachrichten“ äußerte Rauball sein Unverständnis über den Bremer Vorstoß. „Seit Jahren sind wir mit der Innenministerkonferenz in einem Dialog, der von beiden Seiten als außerordentlich positiv beurteilt wird. Wir haben uns auf ein Zehn-Punkte-Programm verständigt. Dieses Programm erfüllen wir, DFB und Bundesliga. Aus diesem Konsens ist Bremen ausgebrochen.“