Remis in Paderborn: Bremen holt 0:2-Rückstand auf

Paderborn (dpa) - Der heftige Regenschauer in der Schlussphase ließ die Profis des SC Paderborn doch noch wie begossene Pudel aussehen. Dabei konnte das Team von Trainer André Breitenreiter trotz des 2:2 (2:1) nach 2:0-Führung gegen Werder Bremen stolz sein auf seine Vorstellung.

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Nur das Ergebnis stimmte aus ostwestfälischer Sicht nicht. „Das ist bitter. Aber ich denke, mit dieser Leistung, wenn wir sie stabilisieren, schaffen wir den Klassenverbleib“, sagte Manager Michael Born ungeachtet des vorletzten Tabellen-Platzes nach dem 30. Spieltag der Fußball-Bundesliga.

Auch Breitenreiter verbreitete nach den „verlorenen Punkten“ nur Zuversicht. „Meine Mannschaft hat überragend gespielt. Sie hat unseren Plan perfekt umgesetzt. Das einzige Manko war: Wir haben unsere vielen glasklaren Torchancen nicht genutzt. Das Spiel hätte nur einen Sieger verdient gehabt“, meinte der SC-Coach, der seine Spieler nach dem Schlusspfiff in einem Kreis zusammenholte, sie tröstete und Mut zusprach für die restlichen vier Endspiele der Saison. „Es ist schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Aber so ist der Fußball. Wir werden die verlorenen Punkte abschütteln, den Kopf hochnehmen und nächstes Wochenende beim SC Freiburg wieder angreifen“, vesprach Breitenreiter.

Mit einem Doppelschlag von Mario Vrancic (25. Minute) und des starken Rückkehrers Moritz Stoppelkamp (27.) war der mutig, aggressiv und laufstark auftretende Aufsteiger gegen den Europa-League-Aspiranten in Führung gegangen. Doch vor 15 000 Zuschauern in der ausverkauften Benteler-Arena retteten die enttäuschenden Bremer durch Davie Selke (45.) und den Premierentreffer des kurz zuvor eingewechselten Izet Hajrovic (76.) noch einen schmeichelhaften Punkt.

Das gab auch Viktor Skripnik unumwunden zu. „Wir müssen froh sein mit dem Unentschieden. Paderborn hätte den Sack schon früher zumachen können“, räumte der Werder-Coach ein. Am Ende habe man nach der Gelb-Roten Karte für den Paderborner Michael Heinloth (78.) vielleicht zu viel Angst gehabt, trotz Überzahl noch auf Sieg zu spielen. „Wir nehmen den Punkt mit, er ist für uns großartig.“

Auch Bremens Freistoß-Experte Zlatko Junuzovic war nach seinem 100. Bundesliga-Spiel bei mit dem Ergebnis zufrieden, nicht jedoch mit dem Auftritt der Werder-Elf: „Wir verschlafen zehn Minuten extrem. Dann sind wir erst aufgewacht. Gott sei Dank haben wir noch den Ausgleich gemacht.“

Paderborn geht als als Tabellen-17. in den Saisonschlussspurt und muss in Freiburg zudem auf die gesperrten Leistungssträger Heinloth und Vrancic (5. Gelbe Karte) verzichten. Immerhin ist der Rückstand auf Platz 15 bei nur einem Punkt weiterhin knapp. Werder ist mit 39 Zählern Neunter und hat weiter Kontakt zu den Europacup-Rängen.

Wie eng die Paderborner Fußball-Familie im Abstiegskampf zusammensteht, verdeutlichte die fast rührende Szene nach dem 1:0-Führungstreffer. Beim Jubel rasten die Spieler zur Bank und hielten das Trikot des fehlenden Mitspielers Florian Hartherz in die Höhe. Dessen Vater war zwei Tage zuvor überraschend im Alter von 53 Jahren gestorben. „Gestern saßen wir noch in der Kabine und haben gemeinsam geheult“, berichtete Breitenreiter.