Routinier verlängert bis 2019 Ribéry bleibt in München: „Isch 'abe gemacht ein Jahr mehr“
München (dpa) - Franck Ribéry gibt beim FC Bayern noch eine wohl allerletzte Zugabe. Der 35 Jahre alte Franzose hat am Montag beim deutschen Fußball-Serienmeister seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 gesetzt.
„Ich bin sehr glücklich, ein weiteres Jahr für diesen großen Club spielen zu dürfen. München ist für meine Familie und mich längst zur Heimat geworden, und ich bin daher sehr stolz, das Trikot des FC Bayern auch in der neuen Saison tragen zu können“, sagte Ribéry. Und er rief auch eine knappe Woche nach dem Halbfinal-Aus gegen Real Madrid ein großes Ziel für 2018/19 aus: „Ich hoffe auf eine schöne Saison - und dass wir die Champions League gewinnen.“
Im auch nach elf Jahren in München noch stark französisch geprägten Deutsch des Spaßvogels würde Ribérys frohe Botschaft an die Fans so klingen: „Isch 'abe gemacht ein Jahr mehr!“ Der aktuell dienstälteste Bayern-Profi nahm ein Vertragsangebot an, dass von seinem Arbeitgeber ausdrücklich nicht als Dankbarkeitsvertrag für jahrelange Verdienste deklariert worden war. „Franck hat in dieser Saison sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League und im DFB-Pokal einmal mehr unter Beweis gestellt, zu welchen herausragenden Leistungen er fähig ist und welch‘ großartige Qualität in ihm steckt. Zudem ist er einer unser Publikumslieblinge“, erklärte Sportdirektor Hasan Salihamidzic in einer Vereinsmitteilung.
Auf einem Foto posierten Salihamidzic und Ribéry mit einem roten Bayern-Trikot mit dem Aufdruck „2019 RIBÉRY“. In der kommenden Saison wird Ribéry in Niko Kovac, der von Eintracht Frankfurt kommt, noch einmal in München einen neuen Trainer als Chef erleben. Finanziell dürfte Ribéry beim neuen Kontrakt Abstriche in Kauf nehmen müssen. „Ich habe immer gesagt, ich will meine Karriere bei Bayern stoppen.“
Ribéry kam 2007 für die damalige Münchner Rekordablösesumme von 25 Millionen Euro von Olympique Marseille nach Deutschland. In bislang 247 Bundesligaspielen erzielte der Dribbler auf dem linken Flügel 80 Tore. Der ehemalige französische Nationalspieler und WM-Zweite von 2006 wurde mit dem FC Bayern 2013 Champions-League-Sieger und Club-Weltmeister. Im selben Jahr wurde er zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Der Fan-Liebling wurde achtmal deutscher Meister.
Am 19. Mai strebt Ribéry mit den Bayern im Abschiedsspiel von Trainer Jupp Heynckes im Berliner Olympiastadion gegen Eintracht Frankfurt und Niko Kovac seinen insgesamt sechsten Pokalsieg an.
Nach der Verlängerung von Ribéry richtet sich der Fokus in München nun auf Arjen Robben. Bleibt auch das Duo Robbéry erhalten? Ribérys langjähriger Partner auf der gegenüberliegenden Flügelposition hat ebenfalls ein Angebot für eine Verlängerung vorliegen. Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hatte in der vergangenen Woche auch bei dem 34 Jahre alten Holländer eine zeitnahe Entscheidung angekündigt.
Am trainingsfreien Montag der Mannschaft absolvierten Rib und Rob übrigens auf dem Vereinsgelände eine Sonderschicht. Robben will nach einer Oberschenkelblessur noch in dieser Saison ein Comeback feiern. Ribéry war wegen einer leichteren Blessur beim Auswärtssieg in Köln von Heynckes geschont worden. Im letzten Ligaspiel gegen Stuttgart und vor allem im Pokalfinale aber will er wieder auf dem Platz stehen und für seinen FC Bayern „Vollgas geben“.