Rückenwind für Bayern und Bayer, BVB und Gladbach patzen

Düsseldorf (dpa) - Weckruf für Dortmund und Mönchengladbach, Rückenwind für Bayern und Bayer. Das deutsche Top-Quartett startet mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen in die Champions League.

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Während der BVB und Gladbach ihre Generalproben vor dem Start in die Königsklasse ausgerechnet bei den Aufsteigern RB Leipzig und SC Freiburg gründlich verpatzten, blicken Rekordmeister Bayern München und Bayer Leverkusen dem Auftakt des Millionen-Spiels gegen russische Vertreter gelassen entgegen.

In Bremen ging der geplante Werder-Neustart komplett daneben. Nach dem deprimierenden 0:6 zum Auftakt in München gab es für das Team von Trainer Viktor Skripnik beim 1:2 am Sonntag gegen den FC Augsburg die erste Heimniederlage. Jeffrey Gouweleeuw und Konstantinos Stafylidis drehten die Partie nach dem 0:1 durch den Elfmeter des US-Amerikaners Aron Johansson und bescherten Coach Dirk Schuster den ersten dreifachen Punktgewinn mit dem FCA. Europa-League-Starter Mainz 05 und 1899 Hoffenheim lieferten sich ein verrücktes Spiel: Der FSV führte schon 4:1, musste aber durch den Doppel-Torschützen Mark Uth und den ehemaligen Mainzer Adam Szalai noch das 4:4 hinnehmen.

Das Bayern-Starensemble von Carlo Ancelotti zementierte mit dem schwer erkämpften 2:0 auf Schalke am zweiten Bundesligaspieltag seine Spitzenposition und geht selbstbewusst in das Königsklassenduell am Dienstag mit FK Rostow. „Das war ein Zeichen, dass wir nicht nachlassen“, kommentierte Kapitän Philipp Lahm den vierten Sieg im vierten Pflichtspiel. Torhüter Manuel Neuer freut sich auf die Terminhatz in den Englischen Wochen: „Ich glaube, das tut uns gut. Ich bin ein Freund vieler Spiele.“

Leverkusen feierte vor dem Duell mit ZSKA Moskau einen 3:1-Erfolg gegen den Hamburger SV dank des finnischen Stürmers Joel Pohjanpolo, der nach seiner Einwechslung (72.) die Norddeutschen mit einem Hattrick binnen 16 Minuten im Alleingang besiegte. „Das waren drei Tore aus dem Bilderbuch. Das hat er fantastisch gemacht“, lobte Roger Schmidt seinen Super-Joker. Die Freude des Bayer-Trainers über den Erfolg wurde allerdings arg getrübt, weil Nationalspieler Karim Bellarabi wegen einer schweren Verletzung lange ausfällt.

Für das andere Königsklassen-Duo endeten die Generalroben enttäuschend. Beim insgesamt durchwachsenen BVB-Comeback von Weltmeister Mario Götze nach 1239 Tagen musste die Elf von Thomas Tuchel beim 0:1 in Leipzig einen herben Dämpfer hinnehmen. Der eingewechselte Naby Keita schockte den Meisterschaftszweiten mit dem Siegtor in der 89. Minute und bescherte dem Neuling den historischen ersten Bundesliga-Sieg.

Trotz der Pleite mochte sich Tuchel die Vorfreude auf seine Premiere in der Champions League am Mittwoch bei Legia Warschau nicht nehmen lassen. „Es gibt keinen Grund zur Sorge, die Fehler, die Nuancen, die wir angesprochen haben, sind nicht so elementar, dass man alles infrage stellen muss.“

Ähnlich äußerte sich auch sein Gladbacher Trainer-Kollege André Schubert nach der ersten Pleite nach vier Pflichtspielsiegen der Saison beim 1:3 in Freiburg. Die schwache Leistung soll vor dem schweren Spiel bei Manchester City mit Trainer Pep Guardiola am Dienstag so schnell wie möglich aus den Köpfen verbannt werden. „Manchester ist ein völlig anderes Spiel. Da wollen wir es besser machen“, betonte Schubert. Laut Manager Max Eberl sollen die Spieler „das Highlight in Manchester genießen“ - allerdings ohne Patrick Herrmann, der mit einem Muskelfaserriss vorläufig ausfällt.

Trotz des Null-Punkte-Starts schöpft Schalke durch die gute Leistung gegen die Bayern neuen Mut für die kommenden Aufgaben, vor allem, weil die Neuzugänge im Team von Markus Weinzierl überzeugten. „Wir haben die Bayern in Bedrängnis gebracht“, sagte Benedikt Höwedes vor dem Europa-League-Auftakt bei OGC Nizza am Donnerstag. „Wenn wir weiter so spielen, können wir dort etwas holen.“