Rückkehrer Sahin: Sechs Minuten Gänsehaut

Bremen (dpa) - Bis zur 84. Minute bibberte Nuri Sahin bei eisigen Temperaturen auf der Bank. Dann schickte Trainer Jürgen Klopp ihn doch noch auf den Platz. Mit „Nuri, Nuri“-Sprechchören empfingen die BVB-Fans den verlorenen Sohn.

„Ich hatte eine Gänsehaut“, sagte der Profi. So ein Empfang sei nicht selbstverständlich. „Ich genieße jede Minute.“ Vor dem sechsminütigen Schaulaufen im Bremer Weserstadion hatte Sahin zuletzt am 17. April 2011 in der Bundesliga gespielt. Dann wechselte der gebürtige Lüdenscheider für zehn Millionen Euro zu Real Madrid. Doch in Madrid und zuletzt beim FC Liverpool durfte er nur selten spielen, ein Los, das dem Mittelfeldspieler möglicherweise auch in Dortmund droht.

Einige Fans und der Boulevard wollten Sahin beim Comeback in Bremen in der Startelf sehen. Doch da spielte Klopp nicht mit. „Nuri ist topfit, hat aber keinen Zeitdruck. Er erhöht unsere Qualität“, sagte der Trainer. Sahin erhöht aber auch den Konkurrenzkampf. „Nuri kennt die Abläufe und tut unserem Kader gut“, erklärte Kapitän Sebastian Kehl. Kampflos will er seinen Platz im defensiven Mittelfeld aber nicht abgeben: „Ich gehe davon aus, dass ich spiele. Ich muss aber etwas tun.“