Rummenigge über Hoeneß-Rückkehr: Nichts „ausgemacht“
München (dpa) - Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat Spekulationen um feste Vereinbarungen über eine Rückkehr von Steuerbetrüger Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern München zurückgewiesen.
„Ausgemacht ist gar nichts“, sagte Rummenigge in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. In keinem Gremium des Vereins sei bislang über ein Comeback des Bayern-Patrons nach seiner Haftstrafe gesprochen worden. „Wir wünschen Uli alle, dass er gut durch diese Zeit kommt - aber es gibt keine Planungen für die Zeit danach“, betonte Rummenigge.
Hoeneß hatte bei seiner Abschiedsrede auf der Außerordentlichen Mitgliederversammlung der Münchner Anfang Mai erklärt: „Das war's noch nicht.“ Der neue Club-Präsident Karl Hopfner, der bis November 2016 gewählt ist, versicherte, im Falle des Falles nicht gegen Hoeneß antreten zu wollen. „Ich verstehe, dass das wie eine gemähte Wiese aussieht, mit Karl Hopfner als Platzhalter, der als neuer Präsident sofort einen Schritt zurücktritt, wenn Uli wieder da ist“, räumte Rummenigge ein. Aber auch zwischen Hopfner und Hoeneß gebe es „keine Absprache“ in dieser Hinsicht.
Hoeneß ist wegen Steuerhinterziehung in Millionen-Höhe zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hat die Haft noch nicht angetreten.
Adidas-Chef Herbert Hainer, derzeit Interimsboss des Aufsichtsrats der FC Bayern AG, geht fest von einer Rückkehr von Hoeneß in ein Amt bei den Münchnern aus. „Wer den Uli kennt, weiß, dass sein Herz für den FC Bayern schlägt“, sagte Hainer der „Süddeutsche Zeitung“. „Der kann nicht zu Hause sitzen und aus dem Fenster schauen, der muss was machen.“ Die Frage nach einem Comeback von Hoeneß im Verein stelle sich jedoch erst „in etwa zwei Jahren“.