Rummenigges Signal an Guardiola - Vorfreude auf Hoeneß
München (dpa) - Inmitten der prunkvollen Gegenwart blickte Karl-Heinz Rummenigge bei einer entscheidenden Personalie schon einmal ein kleines bisschen in die Zukunft.
„Pep ist kein Mensch, der Wert auf frühzeitiges Verlängern legt. Aber ich habe ihm schon zu verstehen gegeben, wann immer er Lust hat, wir oder ich stehen bereit“, offerierte der Vorstandschef des FC Bayern nach der Jahreshauptversammlung des Fußball-Rekordmeisters. „Pep ist ein Segen für den FC Bayern. Ich werde alles dafür tun, dass dieser Trainer und Mensch so lange wie möglich in München bleibt.“ Eile ist dabei nicht geboten: Guardiola hat noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016.
Geschwärmt wurde in München über Zahlen der Superlative, sportliche Erfolge und blendende Zukunftsaussichten des deutschen Fußball-Rekordmeisters. „Der Stolz über das Erreichte lässt trotzdem genug Hunger auf Neues zu. Uns braucht um die Zukunft nicht bange zu sein“, erklärte Finanzvorstand Jan Christian Dreesen. „Wir sind nicht unterwegs, um unseren Gewinn zu maximieren. Wir wollen den maximalen sportlichen Erfolg! Dafür müssen wir in die Qualität des Kaders investieren.“
In der Saison 2013/14 sprang bei einem Konzernumsatz von 528,7 Millionen Euro ein Gewinn von 16,5 Millionen Euro heraus. Dreesen teilte schon jetzt mit, „dass wir positiv gestimmt sind, auch in diesem Geschäftsjahr wieder ein positives Ergebnis zu präsentieren.“
Künftig haben die Münchner, bei denen das Eigenkapital auf 405 Millionen Euro anstieg, ohnehin noch mehr finanzielle Möglichkeiten, um in ihren Luxus-Kader zu investieren. Die 346 Millionen Euro teure Arena ist statt in 25 Jahren nach nicht einmal zehn Jahren abbezahlt. Und bald soll sie noch mehr Zuschauer fassen: 75 000 bei nationalen und 70 000 bei internationalen Spielen. Zwei Tests stehen noch in diesem Jahr an. „Ich bin optimistisch, dass wir zum Rückrundenstart die Kapazitätserhöhung genehmigt bekommen“, sagte Rummenigge.
Auf eine Genehmigung hoffen die Münchner auch in der Personalie ihres ehemaligen Präsidenten Uli Hoeneß. Der wegen Steuerhinterziehung inhaftierte Bayern-Macher soll ab Januar in der Nachwuchsabteilung des Clubs als Freigänger arbeiten. Auch nach der Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft ist Hoeneß im Verein populär wie eh und je; er wurde am Freitagabend mit „Uli“-Rufen und langem Beifall bedacht. „Uli ist bei den Mitgliedern und Fans sehr beliebt - und das auch zurecht. Er war ja hier der Spiritus Rector, der den Club auch extrem mit nach oben gebracht hat“, sagte Rummenigge.