Schaaf und Labbadia haben Verständnis für Schmidt
Hamburg (dpa) - Thomas Schaaf und Bruno Labbadia haben den gesperrten Leverkusener Fußball-Lehrer-Kollegen Roger Schmidt in Schutz genommen und das Urteil des DFB-Sportgerichts kritisiert.
„Für mich ist es ein Hammer, dass mein Trainerkollege Roger Schmidt für drei plus zwei Spiele gesperrt wird und eine Geldstrafe bekommt, ohne in der Situation die Chance gehabt zu haben, eine Klärung mit dem Schiedsrichter herbeiführen zu können“, erklärte Schaaf, Coach des Fußball-Bundesligisten Hannover 96, im Interview der „Syker Kreiszeitung“.
Labbadia pflichtete ihm bei: „Ich finde das schon heftig und muss auch sagen, dass ich den Kollegen verstehen kann, dass er sich aufgeregt hat. Er hat sich ja auch etwa 47 000 Mal entschuldigt“, sagte der HSV-Trainer bei einer Pressekonferenz. Schade findet er es, dass nach dem Spiel zwischen Leverkusen und Borussia Dortmund „nicht über den Fehler gesprochen wurde, den Freistoß sechs Meter vorverlegt zu haben“. Die Strafe sei sehr hart ausgefallen: „Denn ich finde nicht, dass der Schiedsrichter so deeskalierend war.“
Der Unparteiische Felix Zwayer hatte die Partie unterbrochen, weil Schmidt sich seiner Anweisung widersetzt hatte, auf die Tribüne zu gehen. Für Schaaf zeige der Fall, dass die Chemie zwischen Trainern und Schiedsrichtern derzeit nicht stimme. „Wir Trainer haben über viele Jahre versucht, durch Gespräche das Verhältnis zu den Schiedsrichtern zu verbessern“, argumentierte der 96-Trainer.
Die Trainer hätten Vorschläge gemacht, „wie man die Spielführung zugunsten der Unparteiischen vereinfachen kann. Das wurde fast alles ignoriert“, fuhr Schaaf fort: „Was wir in Leverkusen erlebt haben, ist ein klares Zeichen, dass es im Moment absolut nicht funktioniert.“ Labbadia stützte Schaafs These: „Thomas war da immer Federführender, aber er hat ein Stück weit aufgegeben.“
Nach Ansicht des früheren Werder-Trainers hat Roger Schmidt, der im Rahmen seiner Trainer-Ausbildung mehrere Wochen bei Schaaf in Bremen hospitiert hatte, etwas falsch gemacht. „Aber er hat niemanden beleidigt oder tätlich angegriffen. Es geht sicherlich auch um Deeskalation, davon kann bei der Spielunterbrechung von Herrn Zwayer nicht unbedingt die Rede sein“, befand Schaaf.