Schalke 04 blamiert sich in Nürnberg

Beim 1:4 in Nürnberg kassiert die Mannschaft von Trainer Huub Stevens erstmals vier Gegentore in dieser Saison.

Nürnberg. Dieter Hecking hielt es nicht mehr auf der Bank. Immer wieder ging der Trainer des 1. FC Nürnberg an den Spielfeldrand, um Anweisungen auf den Platz rufen zu können. Hecking schien bis zum Ende der 90 Minuten zu zittern, dabei wäre das gar nicht nötig gewesen, seine Mannschaft gwann das Spiel letztlich hochverdient mit 4:1 (3:0) gegen den FC Schalke 04.

Mit diesem Erfolg haben die Franken den Abstiegskampf mit nun 35 Punkten so gut wie hinter sich gelassen. Und die Schalker? Die waren bis auf die Anfangsphase von allen guten Geistern verlassen und büßten leichtfertig einen Punkt auf den Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach ein.

Es war eine völlig verunglückte Flanke, die den Nürnbergern plötzlich Mut einhauchte. 15 Minuten hatten die Franken ängstlich und ungewöhnlich nervös agiert und den Schalkern das Feld überlassen. Die Mannschaft von Huub Stevens hatte sich eine gute Möglichkeit durch Lewis Holtby herausgespielt. Der Fehlschuss schien aber keine größeren Auswirkungen zu haben, die Überlegenheit der Schalker war einfach zu groß.

Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die nächste Torchance kommen sollte. Doch dann flankte Robert Mak nach einem Konter über das Feld. Und das Spiel drehte sich vollständig, weil der „Club“ plötzlich gemerkt hatte, dass derlei übergroße Ehrfurcht vor dem Gegner nicht gerechtfertigt war.

Was dann passierte, hätte sich wohl kein Schalker nach den guten Leisrtungen der den Vorwochen vorstellen können. Schalke verlor vollständig den Faden und gab das Spiel beinahe ohne Gegenwehr aus der Hand. Den Beginn des Nürnberger Torrausches machte Hanno Balitsch, der nach 25 Minuten per Kopf die Führung nach einem Freistoß erzielte.

Ähnlich indisponiert zeigte sich die Schalker Defensive auch vor dem zweiten Nürnberger Treffer elf Minuten später. Kyriakos Papadopoulos brachte Mike Frantz unbeholfen im Strafraum zu Fall, Timmy Simons traf per Elfmeter zum 2:0. Mit dem Pausenpfiff erzielte Daniel Didavi nach einer wundervollen Flanke von Timothy Chandler das 3:0.

In der zweiten Hälfte versuchte Huub Stevens durch die Hereinnahme von Teemu Pukki und Jefferson Farfan noch ein wenig mehr Offensivgeist zu entwickeln. Lewis Holtby verkürzte zwar noch auf 1:3 (85.), aber ihr Kampfgeist hatte die Nürnberger aber nicht verlassen. Deshalb gewannen sie nicht nur die Mehrzahl der Zweikämpfe, sondern auch das Spiel mit dem Tor des überragenden Daniel Didavis mit 4:1 (87.).