Schalke 04 wartet immer noch auf Rafinha-Ablöse
Gelsenkirchen (dpa) - Der FC Schalke 04 wartet immer noch auf rund 4,7 Millionen Euro Ablösesumme für den Brasilianer Rafinha. Der Außenverteidiger wechselte 2010 für rund sieben Millionen Euro zum CFC Genua in die italienische Serie A und ein Jahr später zum FC Bayern München.
„Bis heute weigert sich Genua aber, die zweite Rate zu bezahlen“, bestätigte Schalke-Sprecher Thomas Spiegel am Samstag einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“. Demnach soll die FIFA den Italienern nun sogar mit Zwangsabstieg drohen. Ausstehende Zahlungen hat aber nicht nur Schalke 04 zu beklagen. Dem „SZ“-Bericht zufolge gibt es in den Fußball-Bundesligen aktuell 30 Fälle, in denen ausländische Clubs Ablösesummen nicht vollständig bezahlt haben.
Im Fall von Rafinha wird jeder Tag des Zögerns für Genua teuer. „Den Transfer hat noch Felix Magath getätigt und 15 Prozent Verzugszinsen vereinbart“, sagte Spiegel. Daher sind mittlerweile neben der Rate von 3,7 Millionen Euro auch eine weitere Million Euro für Zinsen fällig. Ähnliches erlebte Schalke beim Wechsel von Fabian Ernst 2009 zu Besiktas Istanbul. „Erst als die UEFA Besiktas aus dem Europa-Cup ausschließen wollte, haben sie gezahlt“, sagte Spiegel. Vom CFC Genua gab es auf Anfrage zunächst keine Stellungnahme.
Nun hat nach „SZ“-Angaben der Weltverband FIFA ein Machtwort gesprochen: Wenn der Verein nicht innerhalb einer Frist zahlt, droht neben Punktabzügen der Zwangsabstieg - und im schlimmsten Fall könnte es zum Ausschluss Italiens „von allen FIFA-Wettbewerben führen“, schreibt die Zeitung unter Berufung auf ein ihr vorliegendes Urteil der FIFA-Disziplinarkommission.
Unterstützung erhalten die Bundesligavereine vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock habe bereits andere Nationalverbände kontaktiert und gebeten, sich um diese Angelegenheiten zu kümmern. Die Deutschen Fußball Liga (DFL) begrüßt dies. „Es ist nicht hinnehmbar, dass unsere Vereine Millionenforderungen haben und ihrem Geld hinterherlaufen müssen“, sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig der „Süddeutschen Zeitung“.