Schalke-Boss Tönnies kann auf Wiederwahl hoffen

Gelsenkirchen (dpa) - Clemens Tönnies, Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04, hat die erste Hürde für seine mögliche Wiederwahl in das wichtige Gremium des Fußball-Bundesligisten genommen.

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Wie der Revierclub mitteilte, ließ der Wahlausschuss den 60 Jahre alten Fleischfabrikanten aus Rheda-Wiedenbrück als einen von vier Kandidaten für die turnusmäßige Wahl von zwei Aufsichtsräten bei der Mitgliederversammlung am 26. Juni in Gelsenkirchen zu. Die Amtszeit von Tönnies, der dem Kontrollgremium seit 1994 angehört und seit 2001 dessen Vorsitzender ist, endet in diesem Jahr.

Zuletzt hatte es von Fans zahlreiche Proteste gegen Tönnies gegeben, der wegen seiner Amtsführung auch im Aufsichtsrat umstritten sein soll. Die Wahl gilt als Politikum und richtungsweisend. Hinter den Kulissen tobt seit Wochen ein interner Machtkampf. Laut Medienberichten trat am Sonntag ein Wahlausschussmitglied zurück. Zudem habe der Ehrenrat ein Verfahren gegen zwei Aufsichtsräte eröffnet, hieß es.

In einem offenen Brief auf der Clubhomepage hatte sich Ehrenpräsident Gerd Rehberg vergangene Woche aus Sorge „um den Verein und seine Zukunft“ an die Mitglieder gewandt. „Eitelkeiten, Grabenkämpfe und persönliche Abneigungen“ bestimmten die Sitzungen in Aufsichtsrat und Wahlausschuss, kritisierte der langjährige Clubchef, der einen Rückfall in alte Chaoszeiten befürchtet.

Insgesamt 14 Mitglieder hatten ihre Bewerbung für die Aufsichtsratswahl eingereicht. Neben Tönnies sind auch der bisherige Aufsichtsrat Peter Lange sowie Andreas Goßmann (Düsseldorf) und Michael Stallmann (Marl) für das Mitgliedervotum zugelassen.