Schalke hakt Hoffenheim-Pleite ab

Sinsheim (dpa) - Nach dem Last-Minute-K.o. bei 1899 Hoffenheim waren die konsternierten Bayern-Jäger von Schalke 04 nur für kurze Zeit am Boden zerstört. „Das darf uns nicht passieren. Wir haben es selbst verbockt“, lamentierte Roman Neustädter über die unnötige 2:3-Niederlage im Kraichgau.

Nur wenige Minuten später hatte sich der Mittelfeldspieler, genauso wie seine enttäuschten Kollegen, aber schon wieder berappelt. „Es bringt jetzt nichts, zu hadern. Wir sind gut drauf. Das Positive aus dem Spiel in Hoffenheim sollten wir mitnehmen - dann bin ich zuversichtlich für Dienstag.“

Dann geht es in der Champions League gegen den FC Arsenal. Mit einem Sieg würde Schalke fast sicher das Ticket fürs Achtelfinale buchen. „Ich denke, dass wir alle Chancen haben. Wir lassen uns bestimmt nicht von einer Niederlage aus dem Konzept bringen“, betonte Benedikt Höwedes.

Nach dem Abpfiff in Hoffenheim hatte auch der Kapitän die (verkehrte) Fußball-Welt nicht mehr verstanden. „Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft und haben uns am Ende selbst um den Erfolg gebracht. Wir haben verloren, weil wir hinten gepennt und vorne unsere Chancen nicht genutzt haben“, analysierte Höwedes die packende und dramatische Partie.

Trainer Huub Stevens gab sich angesichts der ärgerlichen, weil vermeidbaren Pleite noch wortkarger als sonst. „Wenn man seine Chancen nicht nutzt, kannst du solch ein Spiel halt auch verlieren. Es hat nicht alles gepasst. Das ist sehr ärgerlich“, kommentierte er kurz und knapp den überraschenden Rückschlag bei der Jagd auf Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München nach zuletzt drei Liga-Siegen in Serie.

Obwohl der Tabellenzweite das Spiel nach Anlaufschwierigkeiten klar dominierte, trat er die Heimreise mit leeren Händen an. Die zwei Tore von Neustädter (37.) und Atsuto Uchida (82.) waren am Ende zu wenig, weil die Gäste bei ihrem Offensivdrang die Defensive sträflich vernachlässigten. Kevin Volland (13.), Roberto Firmino (67.) per Foulelfmeter und Sven Schipplock (90.+1) bestraften dies. „Wir haben nicht ordentlich verteidigt. Im Verbund hätte man das besser lösen können“, kritisierte Manager Horst Heldt.

Zudem bekam Torwart Lars Unnerstall - anders als sein überragendes Pendant Tim Wiese - keinen Ball zu fassen. „Im Grunde kann ich ihm keinen Vorwurf machen. Bei 1:1-Situationen kann das immer so oder so ausgehen. Die haben den Torwart nicht angeschossen, wir haben den Torwart angeschossen“, sagte Heldt.

Lange aufhalten wollten sich die „Königsblauen“ mit der Niederlage dann aber nicht. „Wir werden das Spiel noch einmal in Ruhe analysieren und uns ärgern. Danach sollten wir uns aber voll auf die nächste Aufgabe konzentrieren und nicht mehr zurückblicken. Das bringt uns nicht weiter“, forderte Höwedes.