Schalke-Manager: Lehmann gehört zum Planspiel
Gelsenkirchen (dpa) - Der FC Schalke 04 ist immer für einen Überraschungscoup gut. Erstmals bestätigt Manager Horst Heldt offiziell, dass die Verpflichtung des früheren Nationaltorwarts Jens Lehmann für den Fußball-Bundesligisten eine Option ist.
„Wir haben immer gesagt, wenn Manuel Neuer uns verlässt, wollen wir einen zweiten Torwart verpflichten“, sagte Heldt am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. „Da gibt es verschiedene Szenarien und da gehört auch Jens Lehmann dazu.“ Eine Entscheidung sei nicht gefallen. „Das sind Planspiele“, so Heldt.
Nach dem Wechsel von Nationaltorwart Neuer zu Bayern München hatte Schalke Ralf Fährmann (22) als Keeper für vier Jahre bis zum 30. Juni 2015 verpflichtet. „Ob wir nun noch einen weiteren jungen oder einen erfahrenen Torwart holen, gehört zu den Überlegungen“, erklärte Heldt. Der in den vergangenen Tagen bekanntgewordene Plan des DFB-Pokalsiegers, den schon 41 Jahre alten Lehmann für die Bundesliga zu reaktivieren, war auf viel Skepsis, aber auch auf positive Resonanz gestoßen.
Für Heldt spielt dabei das Alter von Lehmann keine Rolle. „Jeder, der Jens kennt, weiß, dass er hundertprozentig fit ist“, sagte der Manager. „Und wenn Arsenal London auf die Idee gekommen ist, darf sich das auch Schalke trauen.“ Lehmann hatte seine Karriere eigentlich im Oktober 2010 beendet, kehrte aber im März 2011 zum englischen Premier-League-Club FC Arsenal zurück, weil die Londoner einen „Torwart-Notstand“ hatten. Im Falle eines Engagements in Gelsenkirchen wäre es eine weitere Rückkehr: Lehmann spielte von 1987 bis 1998 auf Schalke.
Während Neu-Bayer Manuel Neuer die Verpflichtung Lehmanns als seinen Nachfolger bei den „Königsblauen“ für keine gute Idee hält („Ich glaube nicht, dass das noch funktionieren kann“), traut Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann dem Routinier noch viel in Liga eins zu. „Auf jeden Fall. Das kann er allemal“, meinte er in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung. „Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er die Nummer zwei sein möchte. Dafür hat er einfach diesen extremen Ehrgeiz.“
Zurückhaltend äußerte sich Joachim Löw über das mögliche Bundesliga-Comeback Lehmanns. „Grundsätzlich würde ich es ihm zutrauen, er ist topfit“, sagte der Bundestrainer. „Aber ich weiß nicht, ob es Sinn macht für die Mannschaft.“ Gelassen sieht es sein eventueller Rivale um die Cheftorwartposition bei Schalke. „Von einem Jens Lehmann könnte ich jeden Tag lernen“, meinte Fährmann.