Am Dienstagnachmittag hatte sein Berater ein Angebot des englischen Premier League Klubs Blackburn Rovers für einen sofortigen Wechsel abgelehnt. Raúl selbst hatte allerdings nicht an den Besprechungen teilgenommen. Eigentlich ein gutes Zeichen, schien der Spanier doch damit zu signalisieren, dass er seine Zukunft, zumindest bis zum Vertragsende im Sommer 2012, auch weiterhin in Gelsenkirchen sieht.

Offenbar trauen sich derzeit beide Seiten nicht über den Weg, auch, weil sie einfach nicht ins Gespräch kommen. Raúl kommuniziert seit Wochen kaum intern und erst gar nicht nach außen. Die Sprachlosigkeit ist auf absehbare Zeit nicht beendet. Ein Zustand, der den Klub verunsichert. „Wenn er die Bitte äußern würde, noch einmal zu einem anderen Klub zu wollen, würden wir uns damit beschäftigen“, sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies am Mittwoch. Das sei nicht der Fall.

Die Schalker sind jedenfalls ohne den Spanier zum Playoff-Hinspiel der Europa League nach Helsinki zum dortigen Rekordmeister HJK gereist. Offiziell wird der Verzicht auf den 34-Jährigen mit dem Hinweis auf die Spielfläche begründet. Das Spiel in Finnland findet auf Kunstrasen statt und auf diesem ungewohnten Untergrund solle sich Raúl nicht auch noch verletzen, heißt es.

Mit dem Verzicht an der Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb wäre Raúl für einen anderen Klub noch spielberechtigt, was nicht unwesentlich bei der Entscheidungsfindung für einen möglichen neuen Arbeitgeber sein könnte. Das Transferfenster ist noch bis zum 31. August geöffnet. Derzeit weiß wohl niemand, ob der Angreifer über das Datum hinaus für die Schalker spielen wird — bis auf den schweigsamen Raúl selbst.

HJK Helsinki - Schalke 04 am Donnerstag, 18.30 Uhr/ Sport1