Schalke-Trainer: Keller bekommt einen Vertrag bis 2015
Vereinschef Tönnies bestätigt die Einigung und betont die Fortführung der Kontinuität im Klub.
Gelsenkirchen. Das letzte Heimspiel einer Bundesligasaison ist ein günstiger Zeitpunkt, um gute Nachrichten zu verkünden. Und ein Thema, das die Anhänger des FC Schalke 04 zuletzt fast schon als ermüdend empfanden, war die Frage, wer in der kommenden Saison auf der Trainerbank sitzen wird. Die Antwort darauf sollte heute im Rahmen des Spiels gegen den VfB Stuttgart bekanntgegeben werden — und sickerte schon gestern durch. Jens Keller bleibt Cheftrainer des FC Schalke 04.
Das bestätigte Vereinschef Clemens Tönnies gestern bei Sport1. „Wir haben den Vertrag mit Jens Keller bis 2015 verlängert. Er hat die Mannschaft in einer kritischen Situation übernommen und sehr gut weiter entwickelt. Die Vertragsverlängerung ist auch Ausdruck unserer eingeschlagenen Kontinuität“, so Tönnies.
Zuvor hatte Horst Held unserer Zeitung gesagt, „die Entscheidung ist gefallen“. Einen Namen nannte er aber nicht. Sämtliche zuletzt in Gelsenkirchen gehandelten Kandidaten wie Roberto di Matteo, Rafael Benitez oder auch Stefan Effenberg konnten Heldt nicht vollständig überzeugen.
Grundlage für Heldts Entscheidung war die Beurteilung der Arbeit Kellers seit seiner Amtsübernahme im Dezember, als er den beurlaubten Huub Stevens beerbte. Hinter dem FC Bayern und Borussia Dortmund hat Keller die Mannschaft auf Platz drei der Rückrundentabelle geführt.
Zudem sprechen sich die Spieler fast unisono für den Trainer und seine Arbeit aus. Und mit einem Sieg heute gegen die Schwaben könnte Keller seine Vorgabe, Platz vier und damit die Qualifikationsmöglichkeit zur Champions League zu erreichen, bereits erfüllen.
„Das wäre aber nur eines von vielen Kriterien“, so Heldt. Der 42-Jährige hatte stets betont, dass „Jens hier hervorragende Arbeit macht“. Viele Beobachter hatten dies lediglich als Lippenbekenntnis angesehen. Letztlich hat sich Heldt damit auch im Verein durchgesetzt, wo eigentlich traditionell größere Namen auf der Trainerbank bevorzugt werden.
„Ich bleibe authentisch. Ich bin kein Kasper und ich werde mich nicht in eine Rolle zwängen lassen, um respektiert zu werden“, sagte Keller, als es um seine Rolle außerhalb des Fußballplatzes ging.
Vielleicht fiel Manager Heldt die Wahl Kellers auch deshalb recht leicht, weil er nie verstanden hatte, weshalb dem Trainer so viel Skepsis in der Öffentlichkeit entgegen gebracht wurde. Zuletzt hatte sich aber auch Heldt nie klar pro Keller positioniert. Offenbar wollte er damit der Unentschiedenheit der Gremien im Club Rechnung tragen.