Schalke verpasst Big Point - Kramny kann mit Punkt „leben“
Gelsenkirchen (dpa) - Der FC Schalke 04 gab beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart am Sonntag nicht zum ersten Mal in dieser Saison einen möglichen Sieg noch aus der Hand.
Den Führungstreffer von Winter-Zugang Younes Belhanda (14.) glich der eingewechselte Martin Harnik (74.) aus und rettete den Schwaben so seine glänzende Serie von jetzt acht Spielen ohne Niederlage. Der VfB kann mit dem Remis besser leben als die ambitionierten Königsblauen, die den Sprung auf einen Champions-League-Platz verpassten. „Den Punkt nehmen wir gerne mit“, sagte VfB-Coach Jürgen Kramny.
Szene des Spiels:
Die gab es schon vor dem Anpfiff. Mit einer netten Geste versuchten die Stuttgarter, ihren verletzten Mitspieler Daniel Ginczek aufzumuntern. Die elf Akteure trugen beim Einlaufen eine Trainingsjacke mit der Aufschrift „Ginczek“ und dessen Rückennummer 33. Der Torjäger hatte im Training einen Kreuzbandriss erlitten, nachdem er sich nach einem Bandscheibenvorfall gerade zurückgekämpft hatte.
Mann des Spiels:
Schalkes Schlussmann Ralf Fährmann war es zu verdanken, dass seine Elf das Spiel in der 2. Halbzeit nicht vollends aus der Hand gab. Fährmann zeigte sich wie schon beim 1:0-Sieg im Hinspiel blendend aufgelegt und verhinderte mit einigen Glanzparaden eine mögliche Niederlage. Dennoch war der Spielverlauf für ihn unglücklich: „Wenn man führt und dann nur unentschieden spielt, ist es immer ärgerlich.“
Zitat des Spiels:
„Jetzt ist endlich eine Entscheidung vollzogen. Es hat lange genug gedauert.“
(Noch-Manager Horst Heldt über die wenige Stunden vor dem Spiel getroffene Entscheidung des Schalker Aufsichtsrats, Christian Heidel zu seinem Nachfolger im Sommer zu bestimmen.)
Konsequenz für Schalke:
Die Königsblauen verpassten einmal mehr einen Big Point. Wie so häufig konnten sie Fehltritte der Konkurrenz nicht nutzen, um den Sprung in die Champions-League-Ränge zu schaffen. Interessant wird es sein, wie die Arbeit von Horst Heldt in den kommenden Wochen beurteilt wird, nachdem sein Nachfolger mit Heidel nun endgültig feststeht.
Konsequenz für Stuttgart:
Die Schwaben bauten ihre tolle Serie auf nunmehr acht Spiele ohne Niederlage aus, hätten mit dem sechsten Sieg in Serie aber sogar den Anschluss an die Europacup-Plätze schaffen können. Sportdirektor Robin Dutt will davon aber (noch) nichts wissen. „Wir sollten nicht von der Europa League reden“, mahnte Dutt vor zu großer Euphorie. Man wolle sich zunächst im gesicherten Mittelfeld „festbeißen“.