Schalke will Huntelaar, Raúl und Farfán halten
Gelsenkirchen (dpa) - Die Schalker Profis erledigen ihren Job derzeit zur vollsten Zufriedenheit von Horst Heldt. Doch gerade das macht die Arbeit für den Manager in den nächsten Wochen nicht leichter.
Der 42-Jährige steht vor großen Herausforderungen, auf die er sich aber freut.
Lächelnd und gelassen gab Heldt nach dem 2:0 gegen Bayer Leverkusen kleinere Einblicke in den Stand der Verhandlungen mit Klaas-Jan Huntelaar, Raúl und Jefferson Farfán.
„Mit Raúls Berater gibt es bald ein zweites Treffen“, sagte Heldt, der erneut bekräftigte, dass man mit Toptorjäger Huntelaar den 2013 auslaufenden Vertrag verlängern möchte. Am liebsten noch vor der EM in Polen und der Ukraine, wo der „Hunter“ seinen Marktwert weiter steigern könnte. Zudem wird immer wieder kolportiert, dass der 28 Jahre alte Niederländer am Ende dieser Spielzeit gehen kann, wenn ein Verein die festgeschriebene Ablösesumme von 20 Millionen Euro zahlt. Doch diese Ausstiegsklausel hat der Revierclub nie bestätigt.
Der Spanier Raúl, dessen Kontrakt wie der von Farfán im Sommer endet, hat schon eine konkrete Offerte. „Wir haben eine tolle Zeit mit Raúl und ihm ein gutes Angebot für ein Jahr gemacht“, sagte der Schalker Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies am Sonntag im „Doppelpass“ des Fernsehsenders Sport 1. Die Konditionen gab er freilich nicht preis, nur: „Wir haben das Portemonnaie so weit aufgemacht, wie es in unseren Konsolidierungskurs passt. Jetzt einen Zweijahresvertrag abzuschließen, halte ich nicht für ratsam“, so der Clubchef über den 34 Jahre alten Raúl. „Der Ball liegt jetzt bei ihm.“
Auch Farfán sei noch nicht weg, meinte Heldt: „Es bleibt spannend.“ Tönnies verriet, dass die Berater des Peruaners erneut auf den Club zugekommen seien. Obwohl die Verhandlungen wegen der hohen Handgeldforderung Farfáns bereits als gescheitert galten. Offensichtlich ist auch hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. „Sie wollen nochmal reden. Mal sehen, was rauskommt“, sagte Tönnies.
Er kann sich gut vorstellen, den gegen Bayer wieder sehr starken rechten Flügelflitzer zu halten. Aber nur, „wenn er stabiler wird“, so Tönnies. Davon hängt auch ab, was aus dem von Hoffenheim bislang nur ausgeliehenen Chinedu Obasi wird. Da besitzt Schalke eine Kaufoption. „Warten wir doch ab, was mit Farfán passiert.“
Die wichtigste Baustelle aber bleibt Huntelaar, der gegen Leverkusen bereits die Bundesliga-Saisontore 21 und 22 erzielte. „Ich habe mich darüber gefreut, nicht geärgert“, versicherte Heldt. Auch wenn er befürchten muss, dass der Torjäger mit jedem Treffer teurer und attraktiver für andere Interessenten wird. Dennoch sieht sich Heldt in einer guten Verhandlungsposition, zumal Schalke nun klar auf Champions-League-Kurs ist. „Wir haben einiges zu bieten. Raúl und Klaas-Jan fühlen sich bei uns wohl. Aber ich werde mich nicht 24 Stunden am Tag zu Klaas-Jan setzen, aus Angst etwas zu verpassen.“
Tönnies ist sehr zuversichtlich. „Bei Klaas-Jan kommt der Wohlfühlfaktor hinzu. Er wohnt in der Nähe. Ihm machen wir ein Topangebot und ich gehe davon aus, dass er es annimmt.“ Natürlich ist alles auch eine Frage des Geldes. Aber Tönnies machte deutlich, dass „wir den Gehaltsetat nicht dadurch senken, dass wir Leistungsträger abgeben“. Heldt sei dabei, den aus Magath-Zeiten aufgeblähten Kader erheblich zu verkleinern. Dringlichste Aufgabe ist, einen Großteil der bis Saisonende verliehenen Spieler loszuwerden.