Schalker Matip geht nach Liverpool - Heldt: Schmerzgrenze

Gelsenkirchen (dpa) - Der FC Schalke 04 hat den Kampf um den Verbleib von Joel Matip verloren. Der 24 Jahre alte Abwehrspieler verlässt den Fußball-Bundesligisten im Sommer und schließt sich dem FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp an.

Foto: dpa

Dort soll er dem Vernehmen nach einen Vierjahresvertrag unterzeichnen.

„Wir sind bis an die Schmerzgrenze gegangen. Aber für Joel war es eine Grundsatzentscheidung, nach 16 Jahren auf Schalke mal was Neues zu machen und ein anderes Land kennenzulernen“, kommentierte Schalkes Manager Horst Heldt am Montag den Wechsel, der sich seit langem abgezeichnet hatte.

Da der Vertrag des Innenverteidigers bei den Königsblauen im Sommer ausläuft, wechselt Matip ablösefrei zum englischen Premier-League-Club. Er ist der erste Bundesliga-Profi, den der ehemalige Coach von Mainz 05 und Borussia Dortmund nach seinem Wechsel auf die Insel holt. Für Matip ist der Wechsel in Englands Beletage der nächste Schritt auf der Karriereleiter.

„Ich habe immer gesagt, dass ich von Schalke nur aus einem Grund Abschied nehmen würde: um etwas ganz Neues kennen zu lernen. Deswegen kam ein Wechsel innerhalb der Bundesliga nie für mich in Betracht. Ich bin überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, diesen Schritt zu tun“, meinte der technisch gut ausgebildete und kopfballstarke Verteidiger, der als Klopps Wunschspieler gilt.

Seit Mai vergangenen Jahres hatte Heldt in vielen Gesprächen versucht, Matip zum Bleiben zu bewegen - vergeblich: „Dabei war schnell klar, dass für Joels Entscheidung Faktoren den Ausschlag geben würden, die wir letztlich nicht beeinflussen konnten“, erläuterte Heldt. Zuletzt soll Schalke sein Angebot für den Innenverteidiger dem Vernehmen nach nochmals stark verbessert haben.

Anders als bei Benedikt Höwedes, der in der Vorwoche bis 2020 verlängert hatte, gelang es Heldt nicht, Matip zu überzeugen. „Kohle geht, Kumpel bleibt“, hatte der Kapitän vor knapp einer Woche seinen Verbleib stolz kommentiert.

Für Schalke ist der Weggang Matips ein herber Verlust. Und im Gegensatz zum Transfer von Julian Draxler im vorigen Sommer, der für rund 35 Millionen Euro nach Wolfsburg wechselte, wird der Revierclub diesmal nicht durch eine Millionensumme entschädigt.

Matip kam bereits als Achtjähriger vom Nachbarn VfL Bochum nach Schalke, wo er sämtliche Nachwuchsmannschaften durchlief. Für die Königsblauen absolvierte Matip insgesamt 181 Bundesliga-Spiele (17 Tore), 44 Europapokal-Partien und 16 Pokalspiele. Mit Schalke gewann er 2011 den DFB-Pokal. In der laufenden Spielzeit kam der Nationalspieler Kameruns und WM-Teilnehmer in allen 21 Bundesliga-Begegnungen in der Elf von Trainer André Breitenreiter über die volle Distanz zum Einsatz.

Matip versprach, bis zum letzten Tag alles für Schalke zu geben. „Ich war immer stolz darauf, für diesen tollen Club zu spielen. Ich werde in den kommenden Monaten alles dafür tun, das Maximale aus dieser Saison herauszuholen. Das bin ich auch den Fans und meiner Mannschaft schuldig.“