Fünfte Pleite Schalker Mentalitätsdebatten - Heidel: „So geht es nicht“
Sinsheim (dpa) - Der Schock sitzt tief beim FC Schalke 04. Die mit so großen Hoffnungen auf einen Neuanfang in die Saison gestarteten Königsblauen stehen nach fünf Spieltagen am Tabellenende. Kein Sieg, kein Punkt - und, für Geschäftsführer Christian Heidel noch viel schlimmer: „Keine Mentalität.“
Nach dem 1:2 bei 1899 Hoffenheim am Sonntag, das den schlechtesten Saisonstart der Club-Historie besiegelte, kündigte Heidel an, dass nun Tacheles geredet werde. Den aus Mainz gekommenen Hoffnungsträger verwundert, wie nonchalant viele im Club mit der Situation umgehen. Es werde noch immer von oberen Tabellenregionen geträumt, dabei sei die Situation längst prekär. „Ich weiß, was Abstiegskampf bedeutet. Das scheint nicht bei allen der Fall zu sein“, sagte Heidel in einer spontanen Brandrede nach der fünften Saisonniederlage.
Dass er dabei nicht im Stile eine Rudi Völlers polterte, sondern kühl und sachlich Fehler und Unzulänglichkeiten benannte, dürfte die Situation für die Profis nicht gerade angenehmer machen. Bereits in den nächsten Tagen will Heidel zur Mannschaft sprechen. „So geht es nicht weiter“, sagte der Nachfolger von Horst Heldt.
Den 53-Jährigen wurmte besonders, wie leicht die Knappen in Sinsheim die frühe Führung durch Eric Maxim Choupo-Moting (4. Minute) hergaben. Schon bis zur Pause hatten die bis dato ebenfalls noch sieglosen Kraichgauer die Partie durch Treffer von Andrej Kramaric (17.) und Lukas Rupp (41.) gedreht.
„Das hat mit Mentalität und Charakter zu tun. Das werde ich der Mannschaft noch mal sagen in der Woche“, kündigte Heidel an. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mannschaft, die im nächsten Spiel aufläuft, es dann weiß“, sagte er mit Blick auf das schwere Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am nächsten Sonntag. Und wer es von den Profis nach Heidels Ausführungen immer noch nicht verstanden habe, der wandere eben auf die Bank. „Dann kommen Leute rein, die malochen.“
Erst einmal noch nicht in Frage gestellt wird Trainer Markus Weinzierl. Auch wenn der Nachfolger von Andre Breitenreiter am Sonntag recht hilflos und niedergeschlagen wirkte. „Es gibt keine Unruhe“, sagte Heidel. Dafür aber deutliche Worte an die Stars.