Schiedsrichter-Boss Fandel nimmt Brych in Schutz
Sinsheim (dpa) - Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel hat Referee Felix Brych verteidigt. „Felix Brych ist einer der weltbesten Schiedsrichter. Jeder kann sich vorstellen, dass diese Entscheidung ihn ganz besonders ärgert und beschäftigt“, sagte Fandel, Vorsitzender der DFB-Schiedsrichterkommission.
„Aber es war eine Verkettung unglücklicher Umstände und am Ende bleibt bedauerlicherweise stehen, dass ein Tor gegeben wurde, welches keines gewesen ist.“
Kießling hatte beim 2:1-Sieg von Bayer Leverkusen am Freitagabend bei 1899 Hoffenheim einen Treffer zum 2:0 zugesprochen bekommen. Dabei war sein Kopfball am Pfosten vorbei gegangen und durch ein Loch im Netz im Tor gelandet. Dies zeigten eindeutig die Fernsehbilder. Brych hatte als Unparteiischer Kießling nach der Szene kurz befragt, das Tor aber gegeben. „Es hat mir keiner gesagt, dass der Ball nicht im Tor war“, erklärte der Münchner später und räumte ein, er habe „leichte Zweifel“ gehabt.
„Ich habe immer gesagt, dass wir für eine Torlinientechnologie sind, weil sie unsere Arbeit unterstützt. Sie muss aber hundertprozentig funktionieren“, sagte Fandel zum seit langem viel diskutierten Videobeweis im Fußball. Diesen hatten nach dem Skandalspiel auch die beiden Trainer Markus Gisdol (Hoffenheim) und Sami Hyypiä (Leverkusen) gefordert. Der Weltverband FIFA hatte das System von GoalControl beim Confederations Cup im Sommer in Brasilien erfolgreich getestet. Die Kontrolle durch 14 Kameras soll aber frühestens 2014/15 in Deutschland eingeführt werden.