Schmadtke bleibt Manager bei Hannover 96
Hannover (dpa) - Die Hartnäckigkeit von 96-Clubchef Martin Kind in der Personalie Jörg Schmadtke hat sich gelohnt. Der Erfolgsmanager von Hannover 96 bleibt doch beim Fußball-Bundesligaclub und zog die Bitte um Auflösung seines unbefristeten Vertrages aus familiären Gründen zurück.
Statt zurück nach Düsseldorf zu gehen, wird Schmadtkes Familie von der Stadt am Rhein nach Hannover ziehen. Das ist der Kern des Modells, auf das sich beide Seiten einigten. Sichtlich erfreut kommentierte Kind die unerwartete Kehrtwende. „Der sehr erfolgreich arbeitende Sportdirektor hat in den vergangenen drei Jahren mit seiner Arbeit Maßstäbe gesetzt. So kann der kontinuierliche Weg von 96 erfolgreich fortgesetzt werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Europa-League-Teilnehmers.
Noch am vergangenen Sonntag hatte Schmadtke dem 96-Chef mit der Aussage „Ich liebe meine Familie mehr als den Verein“ wenig Hoffnungen auf einen Verbleib gemacht. Der 48-jährige Ex-Profi wollte zurück zu seiner Familie nach Düsseldorf. Ein kurzfristiges Engagement bei einem anderen Verein - Schmadtke war in den vergangenen Wochen immer wieder mit dem 1. FC Köln in Verbindung gebracht worden - schloss er dabei kategorisch aus.
Doch Kind wollte den von ihm zum Geschäftsführer beförderten Schmadtke nicht so ohne weiteres ziehen lassen. In mehreren Gesprächen konnten er und Trainer Mirko Slomka den Sportdirektor umstimmen. Nach der nun erzielten Einigung soll Schmadtke in den nächsten Tagen die noch ausstehenden Transfers bei Hannover 96 abschließen und dann seinen Urlaub antreten. Als sicher gilt die Verpflichtung des Japaners Hiroki Sakai.
Nach dem Urlaub soll die Familie des früheren Torwarts von Fortuna Düsseldorf in Niedersachsens Landeshauptstadt umziehen. „Die Herausforderung bestand darin, eine außergewöhnliche Situation zu lösen“, sagte Kind. „Die gefundene Lösung ist optimal, weil sie Jörg Schmadtke und seine Familie unterstützt und auch für Hannover 96 gut ist.“
„Ich danke dem Club, dass wir eine Lösung gefunden haben, die ich vorher so nicht für möglich gehalten hätte“, teilte Schmadtke mit. „Ich nehme aus unseren Gesprächen mit, welchen Stellenwert das private Wohlergehen seiner Mitarbeiter für den Club besitzt“. Er war 2009 von Alemannia Aachen als Sportdirektor zu Hannover 96 gekommen. Wegen seiner erfolgreichen Transferpolitik gilt er als wichtiger Garant für den sportlichen Erfolg von Hannover 96.
Trotz teilweise unterschiedlicher Ansichten bilden Schmadtke und Trainer Slomka ein Gespann, an dem der Clubchef unbedingt festhalten will. „Wir waren in dieser Konstellation in den vergangenen zweieinhalb Jahren eine sehr erfolgreiche Gemeinschaft. Jörg Schmadtke ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg von 96. Gut, dass es so bleibt“, erklärte Slomka zu der Einigung.