Schmidts Eigentor
Man wird auch bei genauerem Hinsehen nicht erkennen können, was falsch daran sein kann, in Leverkusen taktisch defensiv anzutreten. Es gibt durchaus Mannschaften, die auf diese Weise — obwohl spielerisch deutlich unterlegen — in dieser Saison Zählbares aus Spielen gegen Leverkusen mitgenommen haben.
Dass Roger Schmidt das als Trainer des 1.FC Köln in Leverkusen anders gemacht hätte, ist glaubwürdig. Immer vorwärts — so hat er schon in Paderborn und Salzburg spielen lassen.
Und trotzdem hat der selbstbewusste Trainer am Samstag ein Eigentor geschossen: Weil er den Respekt gegenüber der Arbeit eines Kollegen hat vermissen lassen. Das kommt in der Branche grundsätzlich nicht an. Noch dazu aus einer Position heraus, in der Schmidt sowohl in Salzburg als auch in Leverkusen dank eines komfortablen Etats einen qualitativ hochwertigen und variablen Kader aufstellen konnte. Kölns Weg ist ein anderer: Individuell schlechtere Spieler leben nach zuvor fünf Abstiegen des Clubs auch mit tatsächlich anderen Zwängen als jene in Leverkusen. Wie sagte Stöger am Sonntag im DSF-Doppelpass? „Respekt kann man sich am Transfermarkt nicht kaufen.“