So funktioniert die neue Torlinientechnologie
Frankfurt/Main (dpa) - Tor oder nicht Tor - diese Frage gehört in der Fußball-Bundesliga ab sofort der Vergangenheit an. Mit Beginn der Saison am 14. August hält in den 18 Stadien der deutschen Eliteliga die Technik Einzug.
Das britische Unternehmen Hawk-Eye (Falkenauge) überwacht künftig mit seinen Kameras die Torlinien von Hamburg bis München und soll im Streitfall für Klarheit sorgen.
In jedem Bundesligastadion wurden 14 Kameras installiert - sieben für jedes Tor. Dabei handelt es sich auf jeder Seite um sechs Messkameras und jeweils eine Hochgeschwindigkeitskamera. Die Kosten für die Installation, Wartung und Betreuung der Technik durch geschultes Personal belaufen sich auf 8000 Euro je Heimspiel. Pro Saison muss ein Bundesligist also 136 000 Euro berappen.
Befindet sich der Ball in Tornähe, wird er von allen Kameras erfasst. Eine Software errechnet in Echtzeit aus verschiedenen Winkeln die exakte Ballposition - selbst wenn nur ein kleiner Teil des Spielgerätes zu sehen ist.
Hat der Ball die Torlinie mit vollem Umfang überschritten, sendet das System sofort Signale. In der nächsten Sekunde piept es im Ohr des Schiedsrichters und seine Armbanduhr vibriert. Auf dem Uhren-Display wird zusätzlich die Information „Goal“ angezeigt. Der Unparteiische sollte daraufhin sofort auf Tor entscheiden. Bleiben die Signale aus, besteht für die angreifende Mannschaft kein Grund zum Jubel. Dann war der Ball nicht drin.
Um die Entscheidungen der Unparteiischen für die Zuschauer transparent zu machen, wird innerhalb kurzer Zeit ein Replay-Film erstellt und auf dem Stadionmonitor sowie den TV-Bildschirmen gezeigt.
Das System hat sich in der Praxis bereits bewährt. Seit der Saison 2013/14 kommt es in der englischen Premier-League zum Einsatz und feierte im Mai 2015 beim DFB-Pokalfinale Borussia Dortmund gegen VfL Wolfsburg auch in Deutschland Premiere.