1:0 gegen Hertha: Frankfurt feiert ersten Heimsieg
Frankfurt/Main (dpa) - Eintracht Frankfurt hat im neunten Versuch endlich den ersten Heimsieg in dieser Bundesliga-Saison geschafft. Der abstiegsbedrohte Verein gewann zum Rückrunden-Auftakt mit 1:0 (1:0) gegen Hertha BSC und verhinderte dadurch ein Abrutschen auf den Relegationsplatz.
Vor 41 600 Zuschauern kam der Erfolg aber auch sehr glücklich zustande, da die Eintracht bis zum entscheidenden Tor von Alexander Meier in der 36. Minute eine ganz schwache, beinahe abstiegsreife Leistung zeigte. Nach dem Treffer fiel den spielerisch eigentlich besseren Berlinern nichts mehr ein. Der vor der Winterpause dreimal in Serie siegreiche Aufsteiger verpasste so die große Chance, bis auf zwei Punkte an die Champions-League-Plätze heranzukommen.
„Jetzt haben wir den Bann gebrochen“, meinte Matchwinner Meier. „Wenn wir uns so wie heute konzentrieren, kommt auch das Selbstvertrauen zurück. Wichtig ist, dass wir defensiv gut stehen. Das war auch unsere Hauptaufgabe im Trainingslager, und ich denke, das haben wir heute ganz gut gemacht.“ Teamkollege Carlos Zambrano fand: „Dieser Sieg zuhause war bitter nötig.“
Die Frankfurter waren vor dem Spiel durch die Ergebnisse ihrer Abstiegskampf-Konkurrenten massiv unter Druck gesetzt worden. Nürnberg hatte gesiegt, Freiburg hatte gesiegt, Hannover hatte gesiegt - das schien die Mannschaft von Trainer Armin Veh zu lähmen. Eine große Verunsicherung und zahlreiche Fehlpässe prägten ihr Spiel, vor allem in der Vorwärtsbewegung lief nichts zusammen.
Dabei war Veh in der Winterpause eigens zum erfolgreichen 4-2-3-1-System der Vorsaison zurückgekehrt und hatte seiner Offensivabteilung durch die Hereinnahme von Takashi Inui auf dem linken Flügel und Jan Rosenthal als Sturmspitze auch personell ein neues Gesicht gegeben. Doch Wirkung zeigte das so gut wie gar nicht, Torchancen hatte in der ersten halben Stunde allein Herthas Sami Allagui (13./15.) - und auch das nur, weil er von der Eintracht durch zwei haarsträubende Ballverluste dazu eingeladen wurde.
Bei der zu diesem Zeitpunkt völlig schmeichelhaften Frankfurter Führung patzte dann die Hertha. Per Ciljan Skjelbred säbelte im Mittelfeld über einen eigentlich planlosen Pass von Marco Russ, was dem nach ständigen Verletzungsproblemen wieder fitten Meier die Chance gab, allein auf das Berliner Tor zuzulaufen. Dieses Geschenk nahm der seit Jahren torgefährlichste Frankfurter dankbar an.
Nach der Pause zeigte die Eintracht dann Abstiegskampf pur: Sie zog sich weit zurück, stabilisierte ihre Deckung und leistete immerhin viel Laufarbeit. Hertha hatte neben der ohnehin besseren Spielanlage nun auch deutlich mehr Spielanteile, machte daraus aber entschieden zu wenig.
Auch die Einwechselung von Aufstiegsheld Ronny in der 55. Minute änderte daran nichts. Und so gab es in der zweiten Halbzeit dieses unter dem Strich sehr schwachen Spiels sogar noch weniger Torgelegenheiten als in der ersten.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 43,3 - 56,7
Torschüsse: 5 - 7
gew. Zweikämpfe in %: 51,6 - 48,4
Fouls: 20 - 23
Ecken: 1 - 2
Quelle: optasports.com