Fehlstart in die Rückrunde: BVB nur 2:2 gegen Augsburg
Dortmund (dpa) - Neues Jahr, altes Leid - wie schon am Ende der Hinrunde überwog bei Borussia Dortmund auch zum Start in die Rückserie der Frust. Trotz aller guten Vorsätze musste sich der Revierclub gegen den FC Augsburg mit einem 2:2 (1:0) begnügen.
Das vierte Heimspiel in Serie ohne Sieg und die voraussichtlich schwere Verletzung von Jakub Blaszczykowski schlugen Jürgen Klopp mächtig aufs Gemüt. „Das war kein Traumstart und fühlt sich richtig bescheiden an. Wir haben noch viel zu tun“, klagte der Dortmunder Fußball-Lehrer.
Wie schon in den letzten Wochen der Bundesliga-Hinserie blieben beim BVB im spielerischen Bereich viele Wünsche offen. Vor 80 445 Zuschauern im Signal Iduna Park verspielte das Team trotz zweimaliger Führung durch Sven Bender (5.) und Nuri Sahin (66.) den möglichen Sieg. Ein Eigentor von Bender (56.) und ein Tor des künftigen Dortmunders Dong-Won Ji (72.) bescherte den Gästen ein verdientes Remis. „Wir haben an die guten Leistungen in der Hinrunde anknüpfen können“, sagte FC-Trainer Markus Weinzierl, dessen Team nach sechs Spielen nacheinander ohne Niederlage den Vereinsrekord egalisierte.
Nicht nur der Ausgleich der Gäste sorgte bei Klopp für ein Déjà-vu-Erlebnis. Die erste vorläufige Diagnose der Vereinsärzte, dass das Kreuzband des bereits in der 6. Minute ausgewechselten Blaszczykowski gerissen sein könnte, kommentierte der Coach mit einem ungläubigen Kopfschütteln. „Das ist eine Katastrophe und passt irgendwie in diese Saison“, sagte er mit Verweis auf die anhaltende Verletzungsmisere der Borussia. Eine Untersuchung des polnischen Nationalspielers am Sonntagmorgen soll Gewissheit über die Schwere der Verletzung bringen. Inständig hofft Klopp, dass ihm ähnliche Hiobsbotschaften vorerst erspart bleiben: „Das sollte jetzt der Schlusspunkt gewesen sein.“
Dass ausgerechnet der künftige Dortmunder Ji per Kopf zum Ausgleich traf, passte für die Dortmunder ins Bild von einem gebrauchten Nachmittag. Der von Augsburg aus Sunderland verpflichtete Südkoraner, der im Sommer zum BVB wechselt, rechtfertigte seine Einwechslung in der 70. Minute. Schmunzelnd kommentierte Weinzierl den perfekten Einstand seines Neuzugangs: „Eigentlich darfst du ihn als Trainer gar nicht mitnehmen. Er hatte erst einmal mit der Mannschaft trainiert.“ Doch die Personalnot in der Offensive zwang den Coach, auf den zuvor durch eine Oberschenkelprellung gehandicapten Ji zu setzen. „Solche Geschichten schreibt nur der Fußball“, schwärmte Weinzierl.
Nach zuletzt drei Heimniederlagen gegen München, Leverkusen und Berlin war die Borussia um Wiedergutmachung bemüht. Doch bei allem Einsatz mangelte es erneut an Spielwitz. Trotz der frühen Führung durch Bender, der nach einem Freistoß von Marco Reus traf, wirkte das Spiel der Borussia verkrampft. Zum Leidwesen von Klopp: „Die Mannschaft hatte sich so viel vorgenommen. Aber Freude am Spiel konnte ich nicht erkennen.“ Die Frage, wie seine Mannschaft zurück zur Leichtigkeit vergangener Tage finden könnte, beantwortete der Coach mit gequältem Lächeln: „Das ist die Quadratur des Kreises. Aber wir werden jetzt nicht unter der Woche beim Training im Kreis tanzen und am nächsten Freitag in Braunschweig mit bunten Kappen auflaufen.“
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 51,2 - 48,8
Torschüsse: 18 - 6
gew. Zweikämpfe in %: 50,5 - 49,5
Fouls: 17 - 25
Ecken: 5 - 1
Quelle: optasports.com