1:1 gegen VfB: Werder verpasst Befreiungsschlag
Bremen (dpa) - Kurz vor dem Abpfiff zeigte Sven Ulreich noch einmal eine Klasse-Parade. Der Keeper des VfB hielt den Stuttgartern beim 1:1 (1:1) den Punkt bei Werder Bremen fest.
Der bei den Schwaben lange Zeit nicht unumstrittene Schlussmann rettete mehrere Male gegen die stürmischen Bremer - so auch eine Minute vor Schluss bei der Großchance von Sandro Wagner. „Klasse von ihm“, lobte Trainer Bruno Labbadia.
„Die Bremer sind zu Chancen gekommen“, sagte Ulreich, der beste Spieler auf dem Platz: „Es waren ein bisschen zu viele.“ So verpasste Werder im Kampf um den Klassenerhalt den erhofften Befreiungsschlag, während sich die noch schlechter positionierten Stuttgarter über einen glücklichen Punkt freuen durften. Den Bremer Ausgleich erzielte vor 40 500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion Torsten Frings (34.), nachdem Tamás Hajnal (13.) die Gäste in Führung gebracht hatte.
„Ich muss bemängeln, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben“, kommentierte Werder-Trainer Thomas Schaaf. „In den entscheidenden Momenten fehlte die Ruhe.“ Immerhin habe sein Team „vieles richtig gemacht“.
Im Werder-Sturm wurde die Treffsicherheit des gesperrten und zugleich verletzten Claudio Pizarro vermisst. Wagner und dem erstmals von Beginn an spielenden Denni Avdic mangelte es an Kaltschnäuzigkeit. Allerdings fehlte auch ein wenig Glück - zweimal rettete Serdar Tasci auf der Linie.
Obwohl Marko Marin auf der Spielmacherposition nicht unbedingt überzeugen konnte, besaß Werder nach schleppendem Start insgesamt klare Vorteile. Vor allem Wesley und Frings kurbelten das Spiel aus dem Mittelfeld an.
Die Stuttgarter, die im Hinspiel noch sechs Treffer gegen Werder erzielt hatten, waren effektiver. Die einzige echte Chance nutzte Hajnal. Der eifrige Spielmacher des VfB staubte ab, als Werder-Keeper Tim Wiese Pawel Pogrebnjaks Kopfball nicht festhalten konnte.
Werder stand in der Abwehr ansonsten recht sicher. Da nach Naldo nun auch Sebastian Prödl längerfristig ausfällt, musste Petri Pasanen aushelfen. Der Finne, der zum Saisonende den Verein verlassen muss, machte neben Per Mertesacker eine ordentliche Partie. Er wurde indes nicht so häufig geprüft, weil die Stuttgarter wenig Offensivaktionen hatten.
Der VfB wackelte hingegen in der Defensive, in der Kapitän Matthieu Delpierre trotz abgelaufener Sperre nur zuschaute. Er saß auf der Bank, während Niedermeier und Tasci in der Innenverteidigung von einer Verlegenheit in die nächste gestürzt wurden. Zaghafte Entlastungsangriffe gab es nur in den letzten 20 Minuten.
Der ehemalige Werder-Profi Martin Harnik, nach einer Pause wegen der fünften Gelben Karte wieder dabei, war in Bremen besonders bemüht. Doch trotz seines großen Laufpensums konnte Harnik nicht für Gefahr sorgen.