2:1 gegen Stuttgart: Leverkusen bleibt an BVB dran

Leverkusen (dpa) - Mit einer furiosen Schlussoffensive ist Bayer Leverkusen dem direkten Einzug in die Champions League einen Schritt näher gekommen. Zwei späte Tore durch Stefan Kießling (82./Handelfmeter) und Lars Bender (86.) bescherten Bayer einen 2:1 (0:1)-Sieg gegen den VfB Stuttgart.

Mit dem 13. Saisonsieg vergrößerte Bayer als Tabellendritter in der Fußball-Bundesliga den Abstand zum Verfolger Eintracht Frankfurt auf sieben Punkte. Zugleich setzten die Leverkusener nach zuvor nur einem Sieg in fünf Liga-Partien und dem Aus in der Europa League gegen Benfica Lissabon wieder ein Zeichen. Die Hoffnungen der Stuttgarter, einem Europacup-Rang wieder näher zu kommen, erfüllten sich nicht. Dabei sah es für die Schwaben zunächst gut aus. Vor 27 058 Zuschauern hatte Vedad Ibisevic (12./Foulelfmeter) die Gäste früh in Führung gebracht.

„Wenn man die Moral der Mannschaft sieht, dann ist das einfach geil. Wir haben das Spiel umgedreht und das ist haushoch verdient. Das war verdammt wichtig“, sagte Kießling nach seinem achten Ligatreffer gegen den VfB. Stuttgarts Keeper Sven Ulreich war dagegen enttäuscht: „Wir haben es 80 Minuten sehr gut gemacht, aber am Ende waren wir zu nachlässig. Wir müssen vor dem Tor entschlossener sein.“

Nach dem Europacup-Aus in Lissabon und der trostlosen Nullnummer beim Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth hatten sich die Leverkusener viel vorgenommen. Zumal bei den Stuttgartern ihr Ex-Coach Bruno Labbadia auf der Bank saß, auf den sie bis heute nicht gut zu sprechen sind. Tatsächlich gingen die Gastgeber zunächst zielstrebig ans Werk, wurden in der 12. Minute aber schon ausgebremst: Bayer-Verteidiger Philipp Wollscheid brachte Ibisevic am eigenen Strafraum zu Fall und Schiedsrichter Wolfgang Stark entschied auf Strafstoß, den der gefoulte Stuttgarter selbst verwandelte.

Danach lief bei Bayer 04 nicht mehr viel gegen die sich fast nur in der eigenen Hälfte aufhaltenden Schwaben zusammen. Wie schon in den Partien zuvor fehlte den Leverkusener die Kreativität in der Offensive, um das Abwehrbollwerk des Gegners zu knacken. Chancen waren Mangelware. In der 17. Minute köpfte Kießling nach Ecke von Gonzalo Castro über das Tor. Fast eine Viertelstunde dauerte es, ehe Bayer-Kapitän Bender erstmals VfB-Torwart Ulreich prüfte. Drei Minuten später war Ulreich nach einem Heber von Kießling schon geschlagen, aber Serdar Tasci (42.) drosch den Ball Zentimeter vor der Torlinie noch weg.

Die Stuttgarter zeigten drei Tage nach dem Pokalerfolg gegen den VfL Bochum (0:2) kaum Ermüdungserscheinungen und bewiesen, dass sie nach München und Dortmund der auswärtsstärkste Club der Liga sind. Nach der Pause wagten sie sich sogar öfter aus der eigenen Hälfte und waren dem zweiten Treffer zunächst näher. Bei zwei Schüssen von Christian Gentner (50./56.) und gegen den allein auf ihn zulaufenden Gotoku Sakai (62.) bewahrte jedoch Torwart Bernd Leno den Werksclub gegen seinen ehemaligen Verein mehrfach vor einem weiteren Treffer.

Die Leverkusener mühten sich lange vergeblich um den Ausgleich und brauchten die Hilfe von Cristian Molinaro, der mit seinem Handspiel das 1:1 durch Kießling ermöglichte. Zuvor hatte Bayer kaum eine zündende Idee gehabt, um eine Lücke in der VfB-Abwehr zu finden. Vier Minuten vor dem regulären Ende köpfte Bender das etwas glückliche Siegtor gegen kämpferisch überzeugende Stuttgarter.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 70,9 - 29,1

Torschüsse: 30 - 5

gew. Zweikämpfe in %: 52,5 - 47,5

Fouls: 13 - 16

Ecken: 6 - 0

Quelle: optasports.com