VfB Stuttgart erleidet Dämpfer - 1:1 gegen Nürnberg

Stuttgart (dpa) - Am Ende wurde es nur ein 1:1 (0:0). Der VfB Stuttgart hat den dritten Sieg in Serie verspielt. Der 1. FC Nürnberg darf sich hingegen freuen: Eine echte Torchance reicht zum Punktgewinn.

Nur 13 Minuten haben dem VfB Stuttgart zur endgültigen Befreiung aus der Krise gefehlt. Rund 44 Stunden nach dem Einzug als einzige deutsche Mannschaft ins Achtelfinale der Europa League musste sich das Team von Trainer Bruno Labbadia gegen den 1. FC Nürnberg am 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem Remis begnügen. „Das Ergebnis ist für uns unbefriedigend“, konstatierte der VfB-Coach am Samstag zerknirscht.

Vor 46 570 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena hatte Flügelflitzer Ibrahima Traoré in der 51. Minute für die Führung gesorgt. Mit der einzig echten Torchance der Nürnberger gelang Markus Feulner (77.) der Ausgleich. „Wir sind sehr enttäuscht“, bilanzierte Traoré. Nürnbergs Coach Michael Wiesinger meinte: „Heute war nicht mehr drin. Den Punkt nehmen wir gerne mit.“

Nach dem 2:0 beim KRC Genk am Donnerstagabend verpassten die Schwaben ihren wettbewerbsübergreifend dritten Erfolg in Serie und eine gelungene Generalprobe für das Viertelfinale im DFB-Pokal am Mittwoch gegen den VfL Bochum. Der „Club“ dagegen ist nun seit vier Bundesligapartien ungeschlagen. Beide Mannschaften liegen in entspannter Distanz zu den Abstiegsrängen.

VfB und FCN legten zunächst den kontrollierten Vorwärtsgang ein. Mehr als zaghafte Chancen brachten sie erstmal nicht zustande. Ein zu schwach gedrückter Kopfball von Martin Harnik (13.) nach einer Flanke von Gotoku Sakai war noch eine der brisantesten Szenen.

Vorne mühten sich die Alleinunterhalter Vedad Ibisevic und Sebastian Polter. Der Nürnberger hatte nach seinem Ausgleich gegen Hannover 96 den Vorzug vor Tomas Pekhart erhalten. Außerdem musste das FCN-Trainerduo Wiesinger/Armin Reutershahn kurzfristig Innenverteidiger Timm Klose (Sprunggelenk) ersetzen. Timmy Simons rückte neben Per Nilsson in die Deckung, der Japaner Mu Kanazaki gab sein Startelf-Debüt in Rot-Schwarz.

Sein Landsmann Hiroshi Kiyotake initiierte die „Club“-Angriffe. Doch das leichte spielerische Übergewicht im ersten Durchgang schlug sich nicht in Toren nieder. Der VfB zeigte sich taktisch nicht ungeschickt. Angesichts der Belastung müsse sein Team „ökonomisch spielen“, sagte Labbadia zu der Marschroute gegen die Franken.

Kurz vor der Pause schlug der VfB ein etwas höheres Tempo an. William Kvist (42.) verpasste aber aus rund 20 Metern deutlich. Und auch beim Kopfball von Ibisevic (44.) konnte FCN-Kapitän Raphael Schäfer recht entspannt zupacken.

Wiesinger/Reutershahn brachten zur Pause mit Alexander Esswein für den glücklosen Kanazaki zwar eine frische Offensivkraft, doch der erste Treffer gelang dem VfB Stuttgart. Nach einem Antritt von Harnik konnte Schäfer noch abwehren, gegen den Nachschuss von Traoré war er jedoch machtlos. Es war der dritte Saisontreffer des Flügelflitzers.

Der Meister von 2007, der das Mittelfeld nun schnell und flüssig überbrückte, blieb am Drücker. Eine Flanke von Christian Gentner knallte Ibisevic (55.) aus wenigen Metern volley über das Tor der Franken. Auf der Gegenseite köpfte Polter (62.) hauchdünn drüber. Beim Ausgleich von Feulner - der einzig echten FCN-Chance - aus rund 17 Meter hatte Stuttgarts Torwart Sven Ulreich keine Chance.

„Von Anfang an hat uns die Aggressivität gefehlt“, monierte der „Club“-Torschütze nach einer weitgehend mauen Partie. „Wir waren nicht unangenehm genug.“ Kvist (86.) setzte noch einen Schuss über den Kasten - für den verdienten VfB-Dreier reichte es nicht mehr.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 41,7 - 58,3

Torschüsse: 15 - 10

gew. Zweikämpfe in %: 47,2 - 52,8

Fouls: 13 - 17

Ecken: 8 - 4

Quelle: optasports.com