Augsburg auf Relegationsplatz: 2:1 gegen Hoffenheim

Augsburg (dpa) - Der FC Augsburg besiegt 1899 Hoffenheim und verdrängt die Elf aus dem Kraichgau vom Bundesliga-Relegationsplatz. Noch viel mehr als die 1:2-Pleite an sich stimmt Gästetrainer Marco Kurz aber die Nicht-Leistung seiner teilnahmslosen Mannschaft nachdenklich.

„Bei denen stand eine Mannschaft auf dem Platz, bei uns nicht“, musste Kurz eingestehen. Die deprimierende Niederlage beim direkten Konkurrenten ließ den 43-Jährigen mutlos dreinschauen, zumal der Relegationsrang in der Fußball-Bundesliga erst mal weg ist. Das Schlimmste: Richtig viel hatten seine Mannen nicht investiert, um den umkämpften Tabellenplatz 16 zu verteidigen - weitgehend teilnahmslos hatten sie sich den Augsburger Abstiegskämpfern ergeben. „Das war eine ungenügende Leistung. Wir sind in einer sehr schlechten Situation“, erkannte Kurz.

Winter-Neuerwerbung Dong Won Ji (45. Minute) und Sascha Mölders (79.) schossen die Augsburger vorerst einen Rang vor Hoffenheim, womit nun die Schwaben im letzten Saisondrittel die etwas besseren Aussichten haben, über zwei Relegationsspiele gegen den Zweitliga-Dritten noch in der Beletage zu bleiben. „Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wir werden alles daran setzen, diesen Platz jetzt zu verteidigen“, sagte Coach Markus Weinzierl.

Durch großes Engagement hatte sich sein Team die drei Punkte vor 28 211 Zuschauern verdient, während die Hoffenheimer Millionentruppe trotz all ihrer erfahrenen Einzelspieler während der 90 Minuten jegliche Bundesliga-Tauglichkeit vermissen ließ. Daran änderte auch Igor de Camargos spätes Anschlusstor (90./+2) nichts. Ansonsten wurde es nur durch Eren Derdiyok zweimal ein bisschen gefährlich. Zunächst aus purem Zufall nach einem schlecht geklärten Ball von Keeper Mohamed Amsif (25.), kurz darauf nach einem Freistoß (28.).

Dabei hatte 1899-Manager Andreas Müller noch im Vorfeld eindringlich an seine Mannen appelliert und das anstehende Duell martialisch als „Schlacht“ bezeichnet. Wenn seine Worte überhaupt eine Wirkung gehabt hatten, dann allerdings nur die, dass die Hoffenheimer noch lust- und ideenloser zu Werke gingen als zuletzt.

Im Gegensatz dazu schienen die Augsburger die Bedeutung der Partie bestens verinnerlicht zu haben. Die Gastgeber hatten deutlich mehr vom Spiel und auch die besseren Tormöglichkeiten. Wie gehabt bleibt die schwache Chancenauswertung aber das größte Manko der Schwaben in ihrer zweiten Bundesliga-Saison. Ja-Cheol Koo (2.), Daniel Baier (7.), Ji (32.) und Mölders (37.) vergaben allesamt aus aussichtsreichen Positionen - erst unmittelbar vor der Halbzeit fiel die Führung. Einen Flankenball von Matthias Ostrzolek wuchtete Ji unhaltbar für Torwart Heurelho Gomes ins linke obere Toreck.

Auch nach dem Seitenwechsel bekam der kleine Trupp von gut 150 mitgereisten Hoffenheimer Anhängern zunächst nichts Positives vom eigenen Team zu sehen - stattdessen vergaben Koo (64.) und Andreas Ottl (74./78.) die Chancen zum 2:0, ehe Mölders einen Gegenstoß sehenswert abschloss. Die TSG stattdessen verzichtete selbst in der Schlussphase auf jegliche konstruktive Angriffe, de Camargos 1:2 war vor allem ein Produkt Augsburger Nachlässigkeit.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 58,7 - 41,3

Torschüsse: 20 - 7

gew. Zweikämpfe in %: 54,3 - 45,7

Fouls: 17 - 24

Ecken: 3 - 1

Quelle: optasports.com