2:1 in Freiburg: Mainz legt wieder Blitzstart hin
Freiburg (dpa) - Neue Mannschaft, altes Phänomen: Mainz 05 hat schon wieder einen äußerst erfolgreichen Start in eine neue Bundesliga-Saison hingelegt. Das 2:1 (0:0) beim SC Freiburg war bereits der zweite Sieg im zweiten Spiel - vor einem Jahr waren sogar sieben Auftakterfolge in Serie gelungen.
„Nein“, sagte Marcel Risse, „wir fangen nicht an zu zählen.“ Der Flügelflitzer dachte vielmehr an ein schmerzhaftes Erlebnis vor anderthalb Wochen als an den Superstart im vorigen Jahr. „Vielleicht hat uns das Aus in der Europa League (gegen Gaz Metan Medias) beflügelt“, meinte er. „Das war erstmal ein Schock, hat uns aber auch zusammengeschweißt. Wir haben uns gesagt: Jetzt erst recht.“
Das äußerte sich in den beiden Toren von Risse in der 64. und Eric Choupo-Moting in der 79. Minute. Die beiden Offensivspieler belohnten damit eine deutliche Leistungssteigerung der Mainzer in der zweiten Halbzeit. Der Anschlusstreffer von Papiss Demba Cissé (90.+1) fiel für die Freiburger zu spät.
„Das war ein sehr intensives Spiel. Und der erste Auswärtssieg im ersten Auswärtsspiel ist natürlich klasse“, meinte Gäste-Trainer Thomas Tuchel. Sein Kollege Marcus Sorg wartet nach dem zweiten Bundesliga-Spieltag und dem Pokal-Aus in Unterhaching immer noch auf seinen ersten Sieg als Profi-Trainer. Er meinte aber: „Meine Mannschaft hat sehr viel investiert. Leider konnten wir uns für dieses mutige und engagierte Spiel nicht belohnen.“
Eigentlich waren die Mainzer immer der Lieblingsgegner seines Torjägers Cissé gewesen. Bei den vorangegangenen Duellen (1:1, 1:0 und 1:0 aus SC-Sicht) schoss der Senegalese zwei Tore und bereitete das dritte vor. Nun lief es vor 20 600 Zuschauern aber anders: Bereits in der 10. Minute vergab Cissé eine Riesenchance, als sein Schuss aus sechs Metern von Malik Fathi abgeblockt wurde. Kurz darauf verpasste der 26-Jährige eine Flanke von Heiko Butscher (13.), danach klärte 05-Torwart Heinz Müller gerade noch rechtzeitig vor ihm (34).
Freiburg war in der ersten Halbzeit die angriffslustigere und griffigere Mannschaft. Der Ertrag war allerdings äußerst dürftig, da sich die Gastgeber viele gute Ansätze durch leichte Ballverluste schnell selbst wieder kaputt machten.
Mainz agierte zum Leidwesen seines Trainers zunächst sehr zögerlich. Immer wieder tauchte Tuchel an der Seitenlinie auf und versuchte, seine Spieler nach vorne zu treiben. „Wir haben in der Halbzeit unsere Grundordnung etwas geändert und die fehlende Durchschlagskraft angesprochen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann deutlich wacher und durchsetzungsfähiger“, erklärte er.
Das Spiel der Mainzer wirkte nun viel strukturierter und zielstrebiger als das der überforderten Freiburger. Die Führung deutete sich bereits an, als Sami Allagui in der 59. Minute allein auf SC-Torwart Oliver Baumann zulief und nur den Pfosten traf. Risse (64.) und Choupo-Moting (79.) machten es besser. Der vom Hamburger SV gekommene Stürmer war allerdings der einzige von neun Neuzugängen, den Tuchel in dieser Partie von Beginn an aufgeboten hatte.
Freiburg zeigte Moral und hielt weiter dagegen. „Von der Körpersprache und der Leidenschaft waren wir schon besser als letzte Woche in Augsburg“, sagte Johannes Flum. Aber vor allem Cissé hatte nach dem Wechsel zunächst weiter Pech: In der 55. Minute schoss er über das Tor, in der 79. wurde sein Schuss von Bungert abgeblockt. Sein Tor zum 1:2 half ihm und seinen Kollegen auch nicht mehr.