Mijatovic sichert Hertha verdienten Punkt beim HSV
Hamburg (dpa) - Die Profis von Hertha BSC feierten den ersten Punkt nach der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga, dabei hätten es gegen einen hektischen Hamburger SV sogar drei sein können. Die Berliner schafften eine Woche nach der Auftaktpleite gegen Nürnberg ein hoch verdientes 2:2 (1:1) beim HSV.
Vor 52 100 Zuschauern ging der Gastgeber nach 25 Minuten per Foulelfmeter durch Mladen Petric in Führung. Der Südkoreaner Son Heung Min (61.) besorgte das 2:1, nachdem der Ex-Hamburger Tunay Torun (43.) ausgeglichen hatte. Zwei Minuten vor Schluss sicherte Kapitän Andre Mijatovic Hertha BSC das mehr als verdiente Remis.
Damit verpasste der HSV den ersten Erfolg im eigenen Stadion seit dem 19. März beim Einstand von Trainer Michael Oenning gegen Köln. Immerhin wurde die gute Heimserie gegen Berlin ausgebaut: Seit zehn Bundesliga-Spielen ist der HSV gegen die Hauptstädter ungeschlagen, ärgerte sich aber über den verpassten ersten Saisonsieg.
„Das war ein fast perfektes Spiel meiner Mannschaft“, lobte Berlins Coach Markus Babbel, „am Ende ein hochverdienter Punkt“. Zwar hätte er gern einen Dreier mit auf die Heimreise genommen, die hohe Laufbereitschaft machte ihn aber optimistisch vor der nächsten Auswärtspartie in Hannover.
Oenning haderte mit dem Punktverlust nach zweimaliger Führung, räumte aber auch Fehler ein: „Wir nehmen das Wissen mit, uns in vielen Dingen noch verbessern zu müssen“. Seiner jungen Elf könne er nur bedingt Vorwürfe machen: „Es war viel Übermut dabei“.
Der Coach hatte sein Team nach dem 1:3 in Dortmund umgestellt: Der niederländische Innenverteidiger Jeffrey Bruma (19) und der norwegische Mittelfeldspieler Per Skjelbred (24) gaben ihr Debüt in der Bundesliga. Überraschend ließ Oenning erstmals Bruma mit seinem ehemaligen Chelsea-Kollegen Michael Mancienne die Innenverteidigung bilden, Kapitän Heiko Westermann spielte auf der Sechser-Position vor der Abwehr. Der HSV kam mit seinem verjüngten Team auch vor eigenem Publikum aber nur schwer in die Gänge.
Die Aktionen der Hanseaten fanden oft an der Strafraumgrenze ihr Ende. Weder Eljero Elia auf links noch Gökhan Töre auf rechts kamen vorbei. Mit schnellen Kontern glänzte Hertha dagegen vor allem über die rechte Seite und hätte bereits nach acht Minuten vorn liegen können. Erst wehrte Bruma in höchster Not einen Kopfball des einzigen Stürmers Adrian Ramos ab, dann schoss Torun knapp am Gehäuse vorbei. Danach vergab Raffael, den Babbel von Beginn an brachte.
Stattdessen ging der HSV in Führung, als Stürmer Son in den Lauf von Petric spielte und der von seinem kroatischen Landsmann Mijatovic zu Fall gebracht wurde. Der Gefoulte verwandelte souverän selbst. Danach schien die Oenning-Elf wie befreit, zeigte einige gefällige Kombinationen.
Bereits nach 33 Minuten hätten die Berliner ausgleichen müssen. Erst scheiterte Lell an der Latte, den Nachschuss von Raffael lenkte Keeper Jaroslav Drobny an den Pfosten. Torun, erst vor einigen Wochen nach Berlin gewechselt, erzielte dann den hochverdienten Ausgleich. Zuvor hatte Andreas Ottl den Ex-Herthaner Drobny aus 20 Metern geprüft, Torun nutzte den Abpraller. Sekunden nach der Pause hätte Ramos sogar nachlegen können, traf aber wieder die Latte.
Wie aus dem Nichts ging der HSV erneut in Führung, nachdem Son Peter Niemeyer den Ball vom Fuß spitzelte und aus 25 Metern abzog. Zum verdienten Ausgleich traf Mijatovic per Kopf für die Gäste, die über 90 Minuten nie aufsteckten.