3:1 in Freiburg: Wichtiger Schritt für Werder

Freiburg (dpa) - Nach dem Tor zum 3:1 (1:0)-Sieg beim SC Freiburg entlud sich bei Werder Bremen die ganze Anspannung. Trainer Thomas Schaaf fiel seinen Spielern um den Hals. Tim Wiese kam zum Mitjubeln aus seinem Tor gelaufen und lieferte sich nach dem Abpfiff eine Rangelei mit Papiss Demba Cissé.

Auch diese Szenen zeigten, unter welchem Druck die Bremer gestanden hatten. Dank der Tore von Sandro Wagner (12.), Claudio Pizarro (76.) und Marko Marin (90.+2) und vor allem dank der besten Auswärtsleistung seit Monaten verließen sie wieder die Abstiegsplätze, auf die sie durch die Ergebnisse der Konkurrenz am Vortag zurückgefallen waren.

„Wir sind sehr zufrieden und glücklich über diesen Erfolg“, sagte Schaaf. „Wir waren immer mal wieder nah dran an so einem Erfolg, heute haben wir es geschafft, erzwungen und uns damit auch belohnt. Das war ein erster Schritt auf dem Weg, den wir jetzt noch vor uns haben. Und das muss uns ein Ansporn für die nächsten Spiele sein.“ Die Bremer spielten so konzentriert und hartnäckig, dass sie auch das 1:1 durch Cissé (49./Foulelfmeter) gut wegsteckten. Umstrittenerweise wurde ein weiterer SC-Treffer Oliver Barth (57.) wegen angeblichen Foulspiels nicht gegeben.

Sieben Auswärtsspiele lang war Werder zuvor sieglos geblieben und hatte sich dabei teilweise auf klägliche Art und Weise abschießen lassen. Jetzt, da die Konkurrenz aus Stuttgart und Mönchengladbach in Fahrt kommt und das wichtige Kellerduell gegen den Tabellenletzten vom Niederrhein ansteht, scheinen die Bremer aber mit der Anspannung im Abstiegskampf umgehen zu können und ihre spielerischen Qualitäten zumindest ansatzweise wiedergefunden zu haben. „Wir müssen mit dieser Leidenschaft spielen. Dann schaffen wir das“, sagte Torsten Frings.

Mit dem SC Freiburg traf Werder obendrein zur rechten Zeit auf seinen Lieblingsgegner. 33 Tore haben die Bremer nun in den letzten neun Spielen gegen den SC geschossen, in den beiden Jahren zuvor gewannen sie im Badenova-Stadion jeweils mit 6:0. „Bremen liegt uns nicht. Ich weiß auch nicht warum“, klagte SC-Kapitän Heiko Butscher.

Trainer Robin Dutt haderte vor allem mit dem nicht gegebenen Tor von Barth. „Erst hieß es, das war ein Foul, dann soll es Abseits gewesen sein. Das ist noch weiter von der Realität entfernt“, meinte er und wandte sich seinem Kollegen zu: „Wenn schon Fehlentscheidungen ein Spiel entscheiden, dann gönne ich sie dir, Thomas.“

Nach der Gelbsperre von Mensur Mujdza hatte Dutt sein Team auf einem halben Dutzend Positionen umgebaut. So spielte etwa der offensive Mittelfeldspieler Maximilian Nicu hinten rechts und Innenverteidiger Barth zentral vor der Abwehr. Diese Wechsel bekamen den Breisgauern nicht. Nur zwischen der 20. und 60. Minute hatten sie mehr von diesem Spiel, ansonsten war Werder besser.

Die Trend zeigt bei den Freiburgern im Moment so klar nach unten, dass Butscher meinte: „Ich gehe davon aus, dass es so noch nicht reicht. Wir sollten jetzt schleunigst die 40 Punkte vollmachen.“ Allerdings ist sich der Verteidiger in zwei Punkten sicher: „Wir werden jetzt nicht neun Spiele hintereinander verlieren.“ Und: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Werder Bremen absteigt.“