Augsburger Höhenflug hält an - 3:1 gegen kriselnden HSV

Augsburg (dpa) - Der FC Augsburg setzt seinen Höhenflug in der Fußball-Bundesliga fort. Dank einer Leistungssteigerung nach der Halbzeitpause drehten die Schwaben beim 3:1 (0:1) gegen den Hamburger SV das Spiel.

Augsburger Höhenflug hält an - 3:1 gegen kriselnden HSV
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„Wir freuen uns über den aktuellen Stand, mehr aber auch nicht“, sagte Manager Stefan Reuter. Kapitän Paul Verhaegh klang trotz des erfreulichen Blicks auf das Tableau ebenfalls wenig euphorisch. „Wir wissen, dass wir noch viele weitere Punkte brauchen, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben.“

Dank einer Leistungssteigerung nach der Halbzeitpause drehten die Schwaben am Samstag gegen den HSV das Spiel. Halil Altintop (50. Minute), Raul Bobadilla (62.) und Verhaegh (70./Foulelfmeter) sorgten vor 30 321 Zuschauern in Augsburg für die Wende. „Das haben die Jungs sehr eindrucksvoll gemacht“, lobte Trainer Markus Weinzierl. Rafael van der Vaart (45.+1) hatte die Gäste in Führung gebracht - mehr war für die nach dem Seitenwechsel enttäuschenden Hanseaten nicht drin. „Augsburg hat einen Schritt mehr machen wollen für den Sieg“, räumte ein zerknirschte HSV-Coach Josef Zinnbauer ein.

Die Augsburger freuten sich über zwölf Punkte aus den vergangenen fünf Spielen und ihren 25. Bundesliga-Heimsieg. Dagegen verschärfte sich die Misere für Hamburg. Am Sonntag droht bei einem Dortmunder Punkt oder Sieg in Frankfurt sogar der letzte Tabellenplatz.

Der schönste Hamburger Angriff des Spiels brachte das 1:0. Nach einem Ball vom rechten Flügel in die Spitze legte Rudnevs auf van der Vaart ab. Der Kapitän nahm den Ball fein mit und verwandelte sicher. Der 37-jährige Alexander Manninger im Tor der Augsburger, der den verletzten Stammkeeper Marwin Hitz (Kreuzbandteilriss) tadellos vertrat, war machtlos.

Lange hielt die HSV-Führung nicht. Druckvoll kamen die Augsburger aus der Kabine - und nach einem Foul des ehemaligen FCA-Mannes Matthias Ostrzolek an Verhaegh gab es Freistoß für die Gastgeber. Im Anschluss an die Hereingabe von Tobias Werner ging Nikola Djurdjic gegen den zögerlichen Drobny nicht entschlossen genug zum Ball, aber dafür war Altintop zur Stelle. „Wir werden momentan für unsere Arbeit und unseren Fleiß belohnt“, sagte der langjährige türkische Nationalspieler.

Der schnelle Ausgleich tat dem Weinzierl-Team sichtlich gut. Augsburg dominierte nun das Geschehen und belohnte sich mit dem Führungstreffer. Über Werner und Abdul Rahman Baba kam der Ball zu Bobadilla, der nach dem feinen Spielzug zu seinem dritten Saisontor einnetzte. Für die Entscheidung sorgte Kapitän Verhaegh, der auch seinen fünften Elfmeter in dieser Saison verwandelte. „Da freue ich mich drüber, ich stehe mit Vertrauen am Elfmeterpunkt“, sagte der Niederländer. Bei einem Zweikampf mit Ashton Götz war Djurdjic zuvor zu Fall gekommen - der Pfiff war zumindest fragwürdig.

Callsen-Bracker (77.) rettete wenig später kurz vor der Linie und verhinderte so den Anschlusstreffer. Manninger zeigte sein Können dann mit einer glänzenden Parade gegen den eingewechselten Julian Green (86.). „Wenn das 2:3 kommt, kommen wir vielleicht wieder zurück ins Spiel“, meinte Zinnbauer. Letztlich aber sei der Erfolg des FCA aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewesen.

Bitter für beide Teams waren frühe verletzungsbedingte Wechsel: Nach zwölf Minuten musste Augsburgs Tim Matavz mit einer Sprunggelenksverletzung raus, nach 35 Minuten wurde der Hamburger Heiko Westermann mit einer Knieverletzung in die Kabine geführt. Zinnbauer befürchtet einen längerfristigen Ausfall.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 49,9 - 50,1

Torschüsse: 13 - 9

gew. Zweikämpfe in %: 57,3 - 42,7

Fouls: 13 - 23

Ecken: 4 - 4

Quelle: optasports.com