Werder gelingt klares 4:0 gegen Paderborn
Bremen (dpa) - Werder Bremen hat im Abstiegskampf aus der Not eine Tugend gemacht. Mit einer stark verjüngten Mannschaft überrannten die ersatzgeschwächten Bremer den bisher so starken Aufsteiger SC Paderborn mit 4:0 (1:0).
Das mit 41 800 Zuschauern ausverkaufte Weserstadion wurde in einen euphorisierten Freudentempel verwandelt. „Ich bin froh, dass die Jungs den Mumm hatten und ein sehr gutes Spiel gezeigt haben. Aber wir müssen den Ball flach halten“, kommentierte Manager Thomas Eichin den höchsten Saisonsieg.
Dank der vier Tore von Zlatko Junuzovic (10. Minute), Davie Selke (48.), Fin Bartels (50.) und Levent Aycicek (80.) verließen die Bremer am Samstag die Abstiegsränge und verdrängten Borussia Dortmund zumindest für eine Nacht auf den letzten Platz. 13 Zähler haben die Hanseaten auf dem Konto, der Rückstand auf Paderborn beträgt nur noch drei Punkte.
„Das war unser schlechtestes Spiel. Wir hatten keine Effizienz“, sagte SCP-Manager Michael Born. „Bremen wollte unbedingt gewinnen. Sie waren variabel, ballsicher und laufstark“, stellte Gäste-Trainer Andre Breitenreiter fest.
Werder-Coach Viktor Skripnik bedankte sich nach dem dritten Sieg in seinem vierten Punktspiel für die Komplimente. „Ich wollte unsere jungen Leute nicht nur auf dem Papier sehen, sondern auch auf dem Platz. Im eigenen Stadion geht das leichter. Unsere erfahrenen Spieler haben die Jungen auch gut unterstützt“, erklärte Skripnik.
Er hatte U 19-Europameister Davie Selke für Routinier Nils Petersen in den Sturm gestellt. Auf der linken Seite verteidigte Bundesliga-Debütant Janek Sternberg, und auch Einwechselspieler Maximilian Eggestein feierte eine Premiere im Fußball-Oberhaus.
„Es war richtig, dass er das gemacht hat“, lobte Eichin die Taktik des Trainers. Eine Woche nach dem mutlosen Auftritt in Hamburg überraschten die Bremer mit einer forschen Offensivstrategie. Der überzeugende Taktgeber Zlatko Junuzovic stellte mit einem direkt verwandelten Freistoß die Weichen frühzeitig auf Sieg. Die Bremer mussten Clemens Fritz, Santiago Garcia (beide gesperrt) und Torjäger Franco di Santo (verletzt) ersetzen, wirkten aber zielstrebiger als der Neuling, der ohne seinen Kapitän Uwe Hünemeier (Grippe) antrat.
„An einem fehlenden Spieler die Niederlage festzumachen, das ist mir zu einfach. Der Doppelschlag nach der Pause hat uns das Genick gebrochen“, analysierte Paderborns Keeper Lukas Kruse. Ein Gegentor gelang den Westfalen nicht. Die beste Chance hatte Marvin Bakalorz (63.), doch sein Schuss wurde von Werder-Keeper Raphael Wolf glänzend pariert.
Werders Mittelfeldrenner Aycicek, der mit 20 Jahren ebenfalls zu der jungen Garde zählt, krönte seinen starken Auftritt in der zweiten Halbzeit mit einem Traumtor. Unter Skripniks Vorgänger Robin Dutt galt er als Kandidat für eine Ausleihe. „Ich bin seit sechs Jahren in Bremen. Skripnik kennt mich aus der U 23-Mannschaft, ich kenne ihn. Der Trainerwechsel hat mir zumindest nicht geschadet“, stellte Aycicek nach dem zweiten Bundesliga-Tor seiner Karriere fest.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 54 - 46
Torschüsse: 24 - 15
gew. Zweikämpfe in %: 44,3 - 55,7
Fouls: 18 - 18
Ecken: 9 - 6
Quelle: optasports.com