Bayern lösen auch Pflichtaufgabe in Augsburg
Augsburg (dpa) - Jupp Heynckes atmete nach der bestandenen Derby-Prüfung beim FC Augsburg erst einmal durch. „Das war schon ein hartes Stück Arbeit“, erklärte der Trainer des FC Bayern nach dem 2:0 (1:0)-Sieg des Herbstmeisters in der Fußball-Bundesliga beim Abstiegskandidaten.
Als Zugabe konnten die Münchner am Samstag auch noch die Niederlagen von Dortmund und Schalke bejubeln. Thomas Müller (40. Minute) mit einem Handelfmeter und der eingewechselte Mario Gomez (62.) erzielten vor 30 660 Zuschauern in der ausverkauften Augsburger Arena die Tore für die Münchner, die nun elf Punkte Vorsprung auf Bayer Leverkusen haben. Der Tabellenzweite muss am (morgigen) Sonntag in Hannover antreten. „Leverkusen ist jetzt der Hauptkonkurrent“, meinte der neunfache Torschütze Müller.
Die Bayern dokumentierten ihre Auswärtsstärke mit der einmaligen Rekord-Hinrundenbilanz von sieben Siegen, einem Unentschieden und 20:1 Toren. Für Augsburg bleibt die Lage mit acht Punkten eine Woche vor dem Abstiegsduell in Fürth prekär. „Es ist klar, dass wir in Fürth gewinnen müssen, um an Hoffenheim und dem Relegationsplatz dran zu bleiben“, sagte Trainer Markus Weinzierl.
Er hatte sein Team durchaus mutig aufgestellt. Sascha Mölders hatte auch gleich die erste Torchance, aber beim Zweikampf mit Dante im Strafraum verlor der Mittelstürmer den Ball aus den Augen (5.).
Die auf sechs Positionen veränderten Bayern konnten unterkühlt ihren Job erledigen. Sie erspielten sich langsam eine Überlegenheit und auch Torchancen. Bei der zunächst besten zielte Franck Ribéry nach Flanke von Philipp Lahm knapp am Tor vorbei (32.). Kurz zuvor hatte auf der Gegenseite Tobias Werner Nationaltorhüter Manuel Neuer geprüft, der den versprungenen Ball ins Gesicht bekam (31.).
Für das Führungstor benötigten die Bayern ein Elfmeter-Geschenk. FCA-Verteidiger Gibril Sankoh unterband einen Pass von Toni Kroos mit der Hand. Nationalspieler Müller verlud Torhüter Mohamed Amsif mit einem Schuss ins rechte Eck. Die Augsburger ärgerte dabei, dass Schiedsrichter Jochen Drees nach dem Handspiel erst den Vorteil bei einem Schuss von Müller abgewartet hatte. „Das geht nicht“, schimpfte Weinzierl. Augsburg hätte umgehend zurückschlagen können, aber Mölders köpfte nach Flanke von Marcel de Jong am Tor vorbei (44.). FCA-Manager Jürgen Rollmann beklagte nach der Niederlage wieder einmal die „mangelhafte Abschluss-Qualität“.
Auch nach dem Seitenwechsel mussten die Bayern zum zehnjährigen Bundesliga-Jubiläum von Nationalspieler Bastian Schweinsteiger (28) nicht mehr als Dienst nach Vorschrift leisten. Augsburg fehlten die Mittel, um das Tor von Neuer, der im 16. Saisonspiel zum elften Mal zu Null spielte, ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Heynckes wechselte nach einer Stunde Torjäger Gomez für Mario Mandzukic ein. Und der Nationalstürmer demonstrierte gleich seine Klasse, erzielte nach Doppelpass mit Ribéry mit links das 2:0. Im sechsten Pflichtspiel nach seiner langwierigen Verletzung war es schon wieder das dritte Tor für Gomez. „Für mich ist einfach wichtig, da zu sein, wenn ich gebraucht werde“, meinte der Torjäger.
Die Partie war gelaufen, Torhüter Amsif verhinderte mit einer Fußabwehr nach Schuss von Schweinsteiger das 0:3 (77.). Das Schlusswort des Tages sprach Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge: „Es ist wichtig, dass wir souverän unseren Weg weitergehen.“
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 48,7 - 51,3
Torschüsse: 14 - 18
gew. Zweikämpfe in %: 48,4 - 51,6
Fouls: 11 - 11
Ecken: 4 - 3
Quelle: optasports.com