VfB stürzt Schalke in Krise - Dreierpack von Ibisevic
Stuttgart (dpa) - Der FC Schalke 04 taumelt. Nach dem 1:3 (1:2) gegen einen beherzten VfB Stuttgart warten die kriselnden Königsblauen schon seit fünf Partien in der Fußball-Bundesliga auf einen Sieg und verlieren im Rennen um die Champions-League-Plätze weiter an Boden.
Stuttgart hat nun vor allem dank Dreifachtorschütze Vedad Ibisevic wie Schalke 25 Zähler auf dem Konto und rangiert dicht hinter dem direkten Kontrahenten auf einem Europa-League-Rang.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit so viele Fehler gemacht, dass wir den Gegner stark gemacht haben“, sagte Schalkes Trainer Huub Stevens. Er muss sich nun wohl darauf einstellen, dass es neue Spekulationen über seinen Verbleib über das Vertragsende im Sommer 2013 geben wird. Von den Versäumnissen schwacher Gäste profitierte insbesondere einer: Ibisevic.
Der Knipser war vor 55 880 Zuschauern gleich dreimal erfolgreich (2. Minute, 38./Foulelfmeter, 61.) und setzte sich erstmal mit zehn Treffern an die Spitze der Torjägerliste. Ciprian Marica (12.) hatte den zwischenzeitlichen Schalker Ausgleich erzielt. In einer am Ende hitzigen Partie mussten Gotoku Sakai (67.) und Jermaine Jones (73.) jeweils mit Rot wegen grober Fouls vorzeitig zum Duschen.
„Ich freue mich riesig, dass es momentan so läuft“, meinte ein glücklicher Ibisevic. Sein Gegenpart Klaas-Jan Huntelaar war hingegen kaum zu sehen. „Stuttgart wirkte spritziger und leidenschaftlicher“, bilanzierte Schalkes Manager Horst Heldt.
Mit der Doppelspitze Marica/Huntelaar wollte Stevens eigentlich die Negativserie von zuletzt drei Auswärtsniederlagen beenden und den Rückenwind aus der Champions League nutzen. VfB-Coach Bruno Labbadia musste angesichts seiner Personalprobleme viermal rotieren.
Nur knapp 43 Stunden nach dem peinlichen 0:1 gegen Molde FK in der Europa League erwischte Stuttgart einen Start nach Maß. Nach feiner Kombination über die linke Seite versenkte Torjäger Ibisevic eine Vorlage von Ibrahima Traoré. Der ehemalige VfB-Keeper Timo Hildebrand, der erstmals eine Partie gegen seinen früheren Club bestritt, war beim achten Ligator von Ibisevic chancenlos.
Und was machte Schalke? Kontern. Der ehemalige VfB-Stürmer Marica schlich sich hinter dem Rücken von Verteidiger Georg Niedermeier weg und markierte nach einem Pass von Jones den Ausgleich.
Stuttgart kam danach aus dem Tritt und leistete sich in seinem 26. Pflichtspiel immer wieder Unkonzentriertheiten. Lewis Holtby und Julian Draxler trieben die Gäste immer wieder an. Von dem Rückenwind aus zwei Ligasiegen in Serie war beim VfB nun nichts zu sehen.
Erst gegen Ende der ersten 45 Minuten berappelte sich der Meister von 2007 wieder. Nach einem vermeintlichen Rempler von Christian Fuchs gegen Christian Gentner entschied Referee Felix Zwayer auf Strafstoß. Ibisevic verwandelte wieder locker.
Nach der Pause blieben die wacheren Stuttgarter am Drücker. Vor allem Raphael Holzhauser belebte die linke Seite. Der Youngster scheiterte nach einem beherzten Sololauf erst an Hildebrand, dann staubte jedoch erneut Ibisevic ab. Brisanz erhielt die Partie zusätzlich wegen der Roten Karten gegen Sakai (Foul an Holtby) und Jones (Foul an Traoré). Labbadia bilanzierte nach der starken Vorstellung: „Das war für mich ein Sensationssieg.“
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 38 - 62
Torschüsse: 13 - 13
gew. Zweikämpfe in %: 50,4 - 49,6
Fouls: 24 - 17
Ecken: 4 - 8
Quelle: optasports.com