BVB feiert Rekord: Polnisches Fest beim 4:0

Dortmund (dpa) - Meister Borussia Dortmund hat eine Saison der Superlative mit einem weiteren Rekord und einer neuerlichen Gala veredelt. Nach dem 4:0 (4:0) über den SC Freiburg schloss der BVB die Spielzeit mit 81 Punkten ab und übertraf damit die Bestmarke des FC Bayern aus den 70er-Jahren.

Sichtlich bewegt ließ Trainer Jürgen Klopp den denkwürdigen Höhenflug der vergangenen Monate Revue passieren: „81 Punkte - das ist eine historische Marke, die vermutlich so bald keiner erreichen wird. Wenn wir uns in 30, 40 Jahren daran erinnern, werden wir ein Lächeln auf den Lippen haben.“

Obwohl die erfolgreiche Titelverteidigung schon am 32. Spieltag besiegelt worden war, bewies die Borussia abermals Charakterstärke. Mit einer brillanten ersten Halbzeit bereitete sie ihren Fans einen stimmungsvollen Auftakt zur abschließenden Übergabe der Meisterschale. Als BVB- und Ligapräsident Reinhard Rauball auf der Westtribüne die Trophäe an Mannschaftskapitän Sebastian Kehl übergab, gab es frenetischen Applaus.

Allerdings verhinderten einige Fans die geplante Ehrenrunde des Teams, weil sie trotz eindringlicher Aufforderungen den Rasen stürmten. „Diesen Tag kann nichts trüben“, kommentierte Klopp, „stolzer als ich, kann ein Trainer auf seine Mannschaft nicht sein.“ Dennoch machte Klopp aus einem Unmut keinen hehl: „Wenn die Leute eine Ehrenrunde wollten, haben sie sich das selber versaut.“

Vor 80 700 Zuschauern sorgten Jakub Blaszczykowski (5./39. Minute) und Robert Lewandowski (20./27.) für einen polnischen Festakt. Nach dem 28. Bundesliga-Spiel ohne Niederlage in Serie reist der BVB mit breiter Brust in das Pokalfinale am kommenden Wochenende gegen den FC Bayern. Das erste mögliche Double der Vereinsgeschichte veranlasste die Profis, sich bei der Meisterparty zurückzuhalten. „Wir werden nicht so intensiv feiern wie vor zwei Wochen. Schließlich haben wir in sieben Tagen die Chance, Historisches zu leisten“, sagte Nationalspieler Mats Hummels.

Die Maßnahme von Klopp, auf die vermeintliche Startaufstellung für das Pokalfinale zu setzen, machte sich bezahlt. Im Bestreben, sich für Berlin zu empfehlen, erteilten die BVB-Profis den seit Ende Februar ungeschlagenen Gästen eine Lehrstunde. Bereits nach 27 Minuten war die Partie entschieden. Blaszczykowski eröffnete den Torreigen für die großartig aufspielende Borussia. Nach schönem Zuspiel des wechselwilligen Japaners Shinji Kagawa erzielte der Pole mit einem Schuss aus zwölf Metern durch die Beine von SC-Keeper Daniel Batz seinen fünften Saisontreffer.

Ein Doppelschlag seines Landsmanns Lewandowski sorgte für klare Verhältnisse. Bei seinem Treffer zum 2:0 ließ der Angreifer den überforderten Batz gekonnt aussteigen, bei seinem insgesamt 22. Saisontor sieben Minuten später drückte der polnische EM-Spieler den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Zum 4:0 durch Blaszczykowski leistete er die Vorarbeit. „Dass wir 45 Minuten so daneben stehen, ärgert mich schon. Wir müssen fast zufrieden sein, dass wir nur vier Stück bekommen haben“, bekannte Freiburgs Coach Christian Streich.

Angesichts der deutlichen Führung ließen es die Borussen in der 2. Halbzeit ruhiger angehen. BVB-Trainer Klopp nutzte die Chance, um dem in der 54. Minute eingewechselten Mario Götze Spielpraxis zu gewähren. Selbst im Schonmodus war der BVB dem 5:0 näher als die Freiburger dem Anschlusstreffer. So traf Lewandowski Pfosten (59.) und Latte (66.). Die Schlussminuten der denkwürdigen Meistersaison gingen im Jubel der Zuschauer unter.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 63,3 - 36,7

Torschüsse: 14 - 8

gew. Zweikämpfe in %: 45,7 - 54,3

Fouls: 10 - 6

Ecken: 3 - 1

Quelle: optasports.com