Darmstadt verliert mit 0:2 beim 1. FC Köln

Köln (dpa) - Es ist fast alles neu beim SV Darmstadt 98. Und deshalb nahm Fußball-Lehrer Norbert Meier, als Chefcoach ebenfalls neu im Amt bei den Hessen, seinem umstrukturierten Team das 0:2 (0:1) beim 1. FC Köln nicht sonderlich übel.

Darmstadt verliert mit 0:2 beim 1. FC Köln
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Der Nachfolger des nach Augsburg gewechselten Dirk Schuster fand indes auch klare Worte nach seinem Comeback auf der Bundesligabühne: „Die Schwächen werden schonungslos aufgedeckt.“

Das wurden sie während des von Witterungsunbilden und einer zwölfminütigen Gewitterunterbrechung begleiteten Auftritts vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften Kölner Stadion in der Tat. Sieben Neue bot Meier 1197 Tage nach seinem letzten Bundesligaspiel in der Startformation der „Lilien“ auf. Deshalb habe man gesehen, „dass wir an den Mechanismen noch arbeiten müssen“.

Die Defensive war einer der Darmstädter Schwachpunkte in Müngersdorf. Zu spät fand Meiers Abwehrzentrum mit dem Schweden Alexander Milosevic und dem ehemaligen Freiburger Immanuel Höhn zu sich. Die Kölner Treffer durch Marcel Risse in der 11. Minute und FC-Torjäger Anthony Modeste (61.) machten offenbar, was „Lilien“-Kapitän Jerome Gondorf nach der Auftaktniederlage festhielt: „Wir müssen weiter Tag für Tag hart arbeiten.“

Müssen sie. Denn speziell in zu Beginn wirbelten die Kölner die 98-Abwehr so durcheinander, dass das 1:0 keinesfalls ein korrektes Ergebnis der hohen Gastgeber-Überlegenheit war. „Man kann es so ausdrücken“, bemerkte Darmstadts Florian Jungwirth auf die Frage, ob die Meier-Elf denn wirklich in allen Bereichen unterlegen war.

Ganz anders der FC. „Köln hat eben auch eine sehr eingespielte Mannschaft“, konstatierte Meier völlig zurecht. Und diese eingespielte Mannschaft hatte laut Chefcoach Peter Stöger nur eine kleine Schwäche: „Wir haben sehr viele Torchancen liegenlassen.“ Schon nach zwei Minuten, bei Großchancen von Leonardo Bittencourt und HSV-Neuzugang Artjoms Rudnevs, hätte es 2:0 stehen müssen.

Es bedurfte später einer Unterbrechung durch Schiedsrichter Patrick Ittrich: In der 56. Minute schickte er alle vom Rasen in die Kabine, weil ein direkt über dem Stadion niedergehendes Gewitter zu gefährlich war für die Protagonisten. Erst nach der unfreiwilligen zweiten Pause legte Köln durch den Franzosen Modeste das 2:0 nach.

Wie harmlos Darmstadt war, veranschaulicht die persönliche Statistik von Olympia-Keeper Timo Horn: In der 66. Minute musste der FC-Mann gegen den eingewechselten Sandro Sirigu erstmals eingreifen. Kurz darauf hagelte es „halbe Tennisbälle“, wie FC-Spielführer Matthias Lehmann das Wettergeschehen beschrieb.

Der Schiedsrichter habe „alles vollkommen richtig gemacht“, sagte Stöger zu der Unterbrechung. Meier pflichtete seinem österreichischen Kollegen bei. Und auch Horn, der vom FC für Olympia-Silber die goldene Vereinsehrennadel bekam, befand es für okay. Denn bei den Hagelkörnern „konnte man schon ein bisschen Angst bekommen“. Spielerisch aber keineswegs. „Wir haben neunzig Minuten gezeigt, dass wir der Herr im Haus sind“, kommentierte Bittencourt die hohe Überlegenheit der Stöger-Auswahl.