Dezimierte Wolfsburger holen Punkt beim FSV Mainz
Mainz (dpa) - Der FSV Mainz 05 bleibt für den VfL Wolfsburg ein Lieblingsgegner, jedenfalls auswärts. Die Niedersachsen sicherten sich mit dem 1:1 (1:1) verdient einen Punkt bei den heimstarken Rheinhessen.
„Meine Mannschaft hatte von der ersten Sekunde verinnerlicht, was wir vorhatten. So wollen wir Fußball spielen. Das war ein richtiger Schritt nach vorn“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking. Immerhin eine Stunde mussten die „Wölfe“ nach der Roten Karte gegen Alexander Madlung (30. Minute) wegen einer Notbremse in Unterzahl spielen.
„Was wir danach abgeliefert haben, damit habe ich nicht gerechnet“, lobte der VfL-Coach sein kampfstarkes Team. Hecking hielt die Tradition hoch, zuletzt verlor der VfL im Dezember 2005 ein Punktspiel in der Fußball-Bundesliga in Mainz. Den Schwung will der VfL mit in den DFB-Pokal nehmen. Die Vorbereitung auf das Viertelfinale am Dienstag bei Kickers Offenbach findet trotz der Nähe zwischen Mainz und Offenbach in Wolfsburg statt. „Bei uns ist das Wetter auch schlecht“, scherzte Hecking, der unbedingt in die Vorschlussrunde will.
Die Mainzer waren wie schon nach dem 2:2 gegen Schalke 04 nicht zufrieden mit dem Ergebnis. „Auch die Art und Weise des Spiels hat mir nicht gefallen. Wir haben zu unsauber gepasst und konnten nicht längerfristig Druck auf die Wolfsburger ausüben. Deshalb ist es gut, dass wir am Dienstag im Pokal gegen Freiburg die nächste Aufgabe vor uns haben“, erklärte Co-Trainer Arno Michels, der den grippekranken Thomas Tuchel in der Pressekonferenz vertrat. 27 715 Zuschauer waren hoffnungsvoll, als Niki Zimling mit seinem ersten Bundesligator nach einem kapitalen Schnitzer von Torhüter Diego Benaglio das 1:0 erzielte (5. Minute). Die Freude währte aber nur zehn Minuten, dann nickte Naldo eine Vorlage von Jan Polak zum verdienten Ausgleich ein.
Wolfsburg erwischte einen tollen Start. 19 Sekunden waren gerade gespielt, da verpassten Bas Dost und Ivica Olic eine Hereingabe von Marcel Schäfer. Mit dem Schnitzer ihres Torwarts wenig später rechneten sie aber nicht. Der Schweizer Benaglio spielte einen Ball direkt zu Adam Szalai. Der wollte die unverhoffte Chance erst selbst nutzen, passte dann auf Zimling, der Benaglio mit einem Schuss durch die Beine bezwang.
Erst nach dem Ausgleich konnten die Rheinhessen die Partie offener gestalten. Wurde schnell gespielt, ergaben sich auch Räume. Zu schnell wurde es für Madlung, als Szalai ihn und den mitlaufenden Schäfer überlupfte. Noch schneller war Nicolai Müller, dem Madlung mit einem Griff zum Arm die klare Torchance nahm. Schiedsrichter Peter Sippel zögerte keine Sekunde und zeigte dem Wolfsburger wegen der Notbremse die Rote Karte. „Wie Josué, Polak und Vieirinha danach gearbeitet haben, war klasse“, meinte Hecking.
Bei leichtem Schneefall und schwer bespielbarem Rasen konnten die Mainzer auch nach dem Wechsel die numerische Überlegenheit nicht in Tore ummünzen. Geschickt stellten die Niedersachsen die Räume zu und ließen mit ihrer aggressiven Spielweise keinen Mainzer Spielfluss aufkommen. Die größte Chance zum Sieg für Mainz vergab Szalai in der 86. Minute, als er eine Vorlage von Chinedu Ede neben das Tor setzte.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 59,9 - 40,1
Torschüsse: 13 - 5
gew. Zweikämpfe in %: 45,8 - 54,2
Fouls: 22 - 12
Ecken: 4 - 4
Quelle: optasports.com