Heynckes feiert 6:1-Rotations-Sieg im 1000. Spiel

München (dpa) - Jupp Heynckes war nach dem Galasieg in seinem 1000. Bundesligaspiel einfach nur zufrieden. „Die Mannschaft hat das gut gemacht und schöne Tore geschossen“, sagte der Jubilar nach dem 6:1 (2:0) gegen Werder Bremen.

Auch mit einer kräftig durchrotierten Elf spielte der Fußball-Recordchampion meisterlich auf. Die Bayern bauten ihre Tabellenführung zumindest bis Sonntag auf 18 Punkte aus.

Der starke Arjen Robben (25. Minute), Javi Martínez (28.), Theodor Gebre Selassie (49./Eigentor), Mario Gomez mit einem Doppelpack (51./89.) und Franck Ribéry (86.) erzielten vor 71 000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Fußball-Arena die Treffer für den FC Bayern, der ungefährdet seinem 23. Meistertitel entgegenstrebt.

Für die chancenlosen Bremer, die nach einer Notbremse von Abwehrspieler Sebastian Prödl gegen Gomez ab der 44. Minute in Unterzahl agieren mussten, war Kevin de Bruyne zum 4:1-Zwischenstand erfolgreich. „Wir wollten uns mehr wehren, dazu waren wir aber nicht imstande“, kommentierte Trainer Thomas Schaaf enttäuscht.

Gleich nach dem Spiel dachte auch Jubilar Heynckes, der vor dem Spiel eine wertvolle Uhr als Präsent erhalten hatte, an das bevorstehende DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund. „Wir haben einen riesigen Pokalfight vor uns“, bemerkte der Bayern-Coach.

Für die Kraftprobe mit dem BVB am Mittwoch hatte Heynckes auch die Aufstellung gegen Bremen abgestimmt, indem er sein Team auf sechs Positionen im Vergleich zum 3:1 in der Champions League beim FC Arsenal umbaute. Stammkräfte wie Schweinsteiger, Müller, Kroos oder auch Mandzukic schonte er komplett. „Jupp Heynckes macht alles richtig und gut im Moment“, lobte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge.

Seine Chance in der Startelf konnte von den Reservisten besonders Robben nutzen. Das 1:0 erzielte der Niederländer selbst mit einem Volleyschuss nach einer Flanke von Kapitän Philipp Lahm. Das Kopfballtor von Martínez sowie das zweite Tor von Gomez bereitete er vor. „6:1, das sieht jetzt einfach aus. Aber es ist natürlich nicht einfach, wenn du ohne Spielpraxis in so ein Spiel reinkommst. Großes Kompliment an alle Spieler!“, erklärte ein glücklicher Robben.

Nach etwas zähem Beginn hatten die Bayern insgesamt leichtes Spiel. Bremen war nur ein Sparringspartner, vorne insgesamt harmlos und hinten anfällig. Heynckes ärgerte an seinem Ehrentag nur das „völlig unnötige“ Gegentor, es war das erste für Torwart Manuel Neuer nach 586 Bundesliga-Minuten.

Der engagierte Robben konnte sich als bester Mann auf dem Platz auch als guter Ersatz für den im Pokal gegen Dortmund gesperrten Franck Ribéry empfehlen. Nationalstürmer Gomez, der aktuell im Angriff nur Ersatzmann für Mario Mandzukic ist, demonstrierte nach einer Anlaufzeit auch seine weiterhin intakten Torjäger-Qualitäten. Zudem sah Prödl nach der Notbremse an Gomez die Rote Karte. „Es war ein Körperkontakt da, aber er ist auch sehr leicht gefallen“, meinte Prödl, der Gomez zudem beim Zuspiel im Abseits wähnte. „Zu zehnt haben wir das dann eigentlich ganz gut hinbekommen, bis Bayern in der Endphase nochmal den Motor angeschmissen hat“, haderte Schaaf.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 73,5 - 26,5

Torschüsse: 14 - 11

gew. Zweikämpfe in %: 52 - 48

Fouls: 6 - 13

Ecken: 7 - 4

Quelle: optasports.com