Die Demütigung von München
Trotz des Debakels hält Schalkes Manager Heldt an Trainer Keller fest.
München. Wohl nur die kühnsten Optimisten hatten sich ausgemalt, dass die Spieler des FC Schalke in München ein Erfolgserlebnis verbuchen könnten. Zumal die Königsblauen auf sieben Spieler, darunter Klaas-Jan Huntelaar verzichten mussten. Doch das 4:0 (2:0) des Rekordmeisters war nicht nur wegen der Höhe eine Demütigung für die Schalker. Der spielerische Unterschied zwischen beiden Teams war phasenweise eklatant.
Es war die Haltung der Schalker Spieler, die den Verantwortlichen zu denken geben sollte. Emotionslos, planlos, mutlos, ziellos sind die wenig schmeichelhaften Attribute, die man der Mannschaft von Trainer Jens Keller attestieren muss. „Ich erwarte, dass wir viel, viel mehr in die Waagschale werfen. Die Spieler müssen sich wehren“, sagte Manager Horst Heldt.
Die Schalker waren schlicht der Spielball der Münchner. Fehlende Aggressivität, fehlende Entschlossenheit, fehlendes Zweikampfverhalten — es mangelte geradezu an allem, was erfolgreichen Fußball ausmacht.
Die Bayern konnten so lange den Ball ungestört durch die eigenen Reihen laufen lassen, bis ein Mitspieler trotz der defensiven Blockadehaltung des Gegners frei stand. Ein Sieg aus zehn Spielen und das Abrutschen in das graue Mittelmaß der Bundesligatabelle sind die ernüchternde Bilanz des Teams. Noch hat Keller die Unterstützung des Vereins. „Er ist und bleibt unser Trainer. Daran wird sich auch bis zum Saisonende nichts ändern“, sagte Horst Heldt (Foto: Archiv).