Effektive Wolfsburger siegen 2:0 in Augsburg

Augsburg (dpa) - Den Gang in die Kurve zu den wenigen mitgereisten Wolfsburger Fans trat Bas Dost noch mit seinen Teamkollegen an. Den Beifall für den erfolgreichen Bundesligastart beim FC Augsburg nahm der VfL-Stürmer noch gerne mit, zumal der Niederländer beim 2:0 (1:0) das vorentscheidende erste Tor vorbereitet hatte.

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Es war aber wohl Dosts letzte Torbeteiligung im Wolfsburger Trikot. Sein Wechsel zum Champions-League-Teilnehmer Sporting Lissabon ist zumindest für ihn fix. „Ich gehe mal davon aus, dass es klappen wird“, sagte Dost. VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs bremste zumindest verbal noch energisch: „Alle galoppieren zu schnell.“

Effektiv zeigte sich der VfL zuvor beim Hitzekampf auf dem Platz. Nach einer unruhigen Vorbereitung erzielten in Abwesenheit des noch nicht ganz fitten neuen Torjägers Mario Gomez Neuzugang Daniel Didavi mit einem platzierten Linksschuss (35. Minute) und Ricardo Rodriguez mit einem Freistoßtreffer kurz vor Schluss (89.) die Tore. „Der Start ist gelungen“, kommentierte VfL-Trainer Dieter Hecking zufrieden.

Der neue FCA-Coach Dirk Schuster konnte bei seiner missglückten Heimpremiere vor 26 172 Zuschauern allein mit dem Engagement seiner Elf zufrieden sein. Fußballerisch war die Darbietung zu bieder, es fehlten Ideen und Durchschlagskraft. „Dass die Tradition in Augsburg gewahrt wurde, das erste Spiel zu verlieren, ist ärgerlich“, meinte Schuster. „Wir haben viel investiert.“ Allerdings ohne Ertrag.

Angesichts der extremen Hitze mussten beide Mannschaften mit gedrosseltem Tempo agieren. Die Devise lautete: Fehler vermeiden und keinesfalls in Rückstand geraten. Erst nach einer Trinkpause gab es die ersten gefährliche Schüsse der Augsburger Ja-Cheol Koo (30.) und Caiuby (32.). Ein feiner Spielzug wurde dann zur Schlüsselszene: Daniel Caligiuri flankte von links, Dost legte gekonnt in seinem wahrscheinlichen Abschiedsspiel auf Didavi ab. Und der aus Stuttgart gekommene Spielmacher drosch den Ball mit seinem starken linken Fuß aus 15 Metern unhaltbar ins obere Toreck. „Dafür wurde ich geholt, das ist meine Stärke“, kommentierte der Matchwinner.

Die Verwaltung des 1:0 fiel den Wolfsburgern nach der Pause nicht sehr schwer. „Augsburg hat nicht den Schlüssel gefunden“, urteilte Hecking. Die Gastgeber liefen an, aber das Tor des Belgiers Koen Casteels, der beim VfL Kapitän Diego Benaglio als Nummer 1 verdrängt hat, geriet kaum einmal ernsthaft in Gefahr. Der Schweizer Benaglio verlängerte trotz der Reservistenrolle seinen Vertrag bis 2019.

In den Vorwärtsgang schaltete das Gäste-Team von Trainer Dieter Hecking weiterhin dosiert, aber dann mit seiner individuellen Klasse. Auch der lange abgetauchte Nationalspieler Julian Draxler hatte nun einige aussichtsreiche Aktionen, agierte aber glücklos und zu unentschlossen. FCA-Schlussmann Marwin Hitz konnte bei einem krachenden Schuss von Caligiuri das 0:2 verhindern (70.). Beim wuchtigen Freistoß von Rodriguez dann aber nicht. „Es war Wahnsinn in der Hitze“, meinte Dost. Die dürfte er in Portugal öfter erleben.