Eintracht besiegt Bayer: Jubel über Torschützenkönig Meier

Frankfurt/Main (dpa) - Der an sich schon sehr unterhaltsame 2:1 (2:1)-Sieg gegen Bayer Leverkusen war erst für wenige Minuten besiegelt, als der eigentliche Höhepunkt dieses Nachmittags begann: Alexander Meier, seit mehr als sechs Wochen verletzter Eintracht-Stürmer, wurde als Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga geehrt.

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„Alex Meier, Fußball-Gott“, hallte es durch die Frankfurter Arena. In der Eintracht-Fankurve wurden kleine Plakate mit der Rückennummer 14 hochgehalten.

Die komplette Mannschaft von Eintracht Frankfurt trug ein Transparent vor sich her, als ihr lädierter Torjäger zu seiner Ehrung humpelte. „What if God was one of us? AM14“ (Was, wenn Gott einer von uns wäre) stand darauf in Anlehnung an einen Song von Joan Osborne geschrieben. Meier selbst bekam beim Anblick all dessen „eine Gänsehaut“, wie er später beschrieb. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das macht mich einfach nur stolz. Das ist ein ganz besonderer Moment“, meinte er gewohnt zurückhaltend und leise. „Das ist sozusagen der erste Titel meiner Karriere.“

Das Besondere an dieser Geschichte ist: Meier schoss das letzte seiner 19 Saisontore vor mehr als zwei Monaten beim 4:0-Sieg am 14. März gegen Paderborn. Anfang April musste er an der Patellasehne seines rechten Knies operiert werden. Seitdem ging der 32-Jährige Woche für Woche davon aus, dass irgendjemand ihn noch einholen würde in der Torschützenliste. Doch dann verletzte sich auch sein Hauptkonkurrent Arjen Robben und selbst dem Titelverteidiger Robert Lewandowski von Bayern München gelang am letzten Spieltag gegen Mainz nur noch sein in Frankfurt lauthals ausgepfiffener 17. Treffer. „Ich war heute auf beide Fälle eingestellt“, sagte Meier. Am Ende hielt er die Torjägerkanone des Fachmagazins „Kicker“ in der Hand.

Die große Meier-Feier überstrahlte ein wenig, dass es für die Eintracht ein in mehrfacher Hinsicht erfolgreicher Tag war. Durch die Tore von Haris Seferovic (4.) und Alexander Madlung (39.) sprangen die Frankfurter am Ende noch auf Platz neun der Tabelle. Ein versöhnlicher Abschluss ein wechselhaften Saison. „Kompliment an beide Mannschaften. Das war klasse, was sie hier bis zum Schluss gezeigt haben“, sagte Trainer Thomas Schaaf. Die Torjägerkanone für Meier nannte er „eine tolle Auszeichnung für seine Qualität. Das ist aber auch eine Auszeichnung für die ganze Mannschaft, die ihn immer wieder in Position gebracht hat. Er hat das Ding jetzt zu Hause stehen. Alle anderen dürfen sich auch darüber freuen.“

Der Tabellenvierte Leverkusen glich den frühen Rückstand durch Karim Bellarabi (6.) schnell wieder aus und hätte dieses Spiel danach eigentlich für sich entscheiden können. Doch die beste von gleich mehreren Chancen vergab Julian Brandt, als er nur den Pfosten traf (7.). „Man hat beiden Teams angemerkt, dass sie den Zuschauern nochmal ein tolles Spiel zeigen wollten. Das haben sie geschafft“, meinte Trainer Roger Schmidt. „Wir können die Niederlage verschmerzen und trotzdem mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen.“ Zum neuen Torschützenkönig wurde er natürlich auch noch befragt: „Gratulation an Alex Meier. Das hat er verdient.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 42,3 - 57,7

Torschüsse: 8 - 19

gew. Zweikämpfe in %: 49,7 - 50,3

Fouls: 20 - 14

Ecken: 3 - 8

Quelle: optasports.com