Partystimmung nach Remis - Stöger und Hecking glücklich
Köln (dpa) - Am Ende gab es Konfettiregen, in Köln herrschte ausgelassene Partystimmung nach dem 2:2 (1:2) zwischen dem 1. FC und dem VfL Wolfsburg.
Der Aufsteiger aus dem Rheinland beendete die Saison mit 40 Zählern als Zwölfter, die Niedersachsen feierten Rang zwei, obwohl sie einen Vereins-Punkterekord mit ihren 69 Zählern verpassten. „Die Vizemeisterschaft ist sehr, sehr hoch einzuschätzen“, kommentierte Chefcoach Dieter Hecking.
Klaus Allofs pflichtete bei. Mehr sei „bei der Klasse der Bayern nicht möglich gewesen“, betonte der VfL-Manager. Platz zwei sei „das, was wir erreichen können“. Aber es kann noch mehr werden: Im Berliner DFB-Pokalfinale am kommenden Samstag gegen Borussia Dortmund können die Niedersachsen eine Spielzeit krönen, die im tragischen Unfalltod von Junior Malanda ein Ereignis hatte, das das Team noch mehr zusammenschweißte.
Hecking erinnerte an den Tod des Belgiers im Januar - und versprach, auch für ihn den Cup gegen den BVB gewinnen zu wollen. Generell sprach der VfL-Coach von einer „fantastischen Entwicklung“ und „fantastischem Fußball“, den sein Team geboten habe.
Vor den 49 200 Zuschauern war davon während der 90 Minuten nicht immer viel zu spüren. Schon nach drei Minuten lag der VfL durch den Japaner Yuya Osako 0:1 zurück. Dann indes blitzte vieles von dem auf, was Hecking anschließend so intensiv würdigte. Luiz Gustavo (8. Minute) und Ivan Perisic (15.) sorgten für die Wolfsburger Führung. Dem eingewechselten Slawomir Peszko gelang in der 61. Minute das gerechte 2:2.
„Wir wollen uns die Vizemeisterschaft sichern und die 71 Punkte schaffen“, hatte Hecking vor dem 34. Durchgang gesagt. Seine Elf sorgte dann aber doch nicht für den Bestwert in 18 Jahren Bundesliga; beim Titelgewinn 2009, damals noch mit Felix Magath, waren es wie jetzt 69 Zähler.
Der 2015 zu Hause ungeschlagene FC begann furios: Schon nach knapp drei Minuten stand es 1:0, als Osako eine Vorlage von Marcel Risse aufnahm und aus halblinker Position Diego-Benaglio-Ersatz Max Grün mit einem Flachschuss überwand. Doch nur fünf Minuten später glich Luiz Gustavo aus.
Die Wolfsburger, die seit dem zehnten Spieltag Tabellenzweiter waren, wollten diesen Rang hinter Meister FC Bayern mit Macht verteidigen. Klarer Ausdruck dieses Bestrebens war das 2:1 durch Perisic, der nach einem Fehlpass des Kölners Dominic Maroh von Daniel Caligiuri bedient wurde und aus rund acht Metern eiskalt vollstreckte.
Nach den turbulenten 15 Minuten verflachte die Begegnung; für den FC hatte noch Kevin Wimmer bei einem Alleingang, aber schwachem Abschluss (39.), eine Chance. Eine höhere VfL-Führung der Gäste vergab Luiz Gustavo, der einen Kopfball nach einer Flanke des umtriebigen Kevin De Bruyne völlig freistehend neben das Kölner Gehäuse setzte (42.).
Den FC-Fans schien das Resultat egal zu sein: Sie feierten ihr Team, das sich schon vorzeitig den Klassenverbleib gesichert hatte, mit der La-Ola-Welle. Peszko sorgte dann mit dem 2:2 für noch mehr Begeisterung auf den Rängen. FC-Trainer Peter Stöger nahm sich für die neue Spielzeit einiges vor: „Nun kann man von einer Fünf davor träumen“ - so blickte der Österreicher auf die angestrebte Punkteanzahl 2015/2016 voraus.
Die Spieldaten:
Ballbesitz in %: 36,4 - 63,6
Torschüsse: 14 - 15
gew. Zweikämpfe in %: 40,8 - 59,2
Fouls: 14 - 11
Ecken: 4 - 8
Quelle: optasports.com